„Kunst ist ein Laboratorium und ebenso ein Fest ausgeführter Möglichkeiten mitsamt den durcherfahrenen Alternativen darin.“ ERNST BLOCH

Auf welche Weise gelingen Bilder? Seit einiger Zeit schon bin ich im Labor-Modus und erkunde im freien Umherschweifen mein künstlerisches Feld. Hier fand ich auch die Gelassenheit, eine Reihe von misslungenen Abeitsansätzen erneut zu befragen und zu erforschen, warum sie sich mir entzogen hatten. Um dieses Scheitern (aller Erfahrung nach ein so notwendiger wie fruchtbarer Zustand) umzuwandeln, habe ich einen Raum geschaffen, in dem ich mein Leitmotiv Proportion spielerisch umkreisen konnte. Auf diese fast absichtslose Weise begegnete ich Lösungen, die mir „zuflogen“ und die mich durch ihre Einfachheit in Erstaunen versetzten: Die während einer Streichquartettprobe entstandene Zeichnung entwickelte sich durch die Verwendung von Puder zu einer poetischen Szene. Streng geometrische parallele Linien erhielten durch einen zarten Klang und innere Schleifen ihre Stimmigkeit und eine im Prinzip schon gelungene Komposition wurde durch Brechungen und Durchlässe erst zur Idee an sich.