ARTIST STATEMENT


Caroline Laengerer

mit ihren Kunst-Objekt 

- close to the roots -
                                    
    2023

...ich liebe das filligrane Spiel mit dem Sinn und Eigensinn von Material, ich ergründe Möglichkeiten und Grenzen...

Ich liebe das Spiel mit unterschiedlichem Material, mit der Widersprüchlichkeit unserer Werte und Vorstellungen.


Meine künstlerischen Konzepte entspringen aus Eindrücken und Zusammenhängen,
die mich zur künstlerischen Umsetzung inspirieren.
Manchmal motiviert mich das Material zur künstlerischen Umsetzung.
Zunächst sammelte ich Erfahrungen mit natürlichen Materialien.
Es begann das Spiel mit dem Sinn und Eigensinn des Materials, ich ergründete Möglichkeiten und Grenzen.
Seit einiger Zeit arbeite mit Porzellan,-Paperclay, verschiedenem Draht, auch recycling Materialien, Alltagsstrandgut, Wegwerfartikel wie z.B. Kabelbinder, Kaffeepad-Hülsen, Plastikflaschen etc.
Als Beispiel, finde ich die Kombination von Kabelbindern, die symbolisch für unsere moderne Wegwerfgesellschaft stehen in Kombination mit transluzentem Porzellan sehr gelungen.
Porzellan wird auch „weißes Gold“ genannt. Man kennt es eigentlich aus einer kitschigen Vorgeschichte oder
aus der Kunsthandwerklichen Ecke.
Besonders gerne beobachte ich wie sich der Rost in schwarz bis hellrot an verschiedenen Drahtobjekten bildet und damit auch die Vergänglichkeit ins Spiel kommt.
Egal mit welchem Material ich arbeite oder zu welchem Thema, die Form, die Sprache ist immer filigran, wirkt leicht und zart, ja zerbrechlich, manchmal bis an die Grenze des Möglichen.
Ich erforsche interessiert Glasuren oder Farben in Kombination mit Sand. ​
Meine Bilder entstehen parallel zu meinen Objekten.
Linien oder Flächen, die sich spielerisch zwischen Chaos und Ordnung assimilieren.
Ich erforsche interessiert, wie sich während dem Prozess des Malens, Duktus und Textur gegenseitig beeinflussen, bis schließlich eine, aus der intensiven Farbe herausspringende, faszinierende Haptik entsteht.
Durch Kratzen oder Spachteln von Farbe und die Spuren von Farbtropfen, entstehen Schichten, unergründlich, tief und geheimnisvoll. Während Sand und Farbe sich matt hervorheben, strahlen andere Flächen im Glanz, als würde das Farbenspiel von innen beleuchtet.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur als Grundlage unserer menschlichen Existenz, in all der Verletzlichkeit, Vergänglichkeit und der menschlichen Möglichkeit der Erinnerung und Reflexion, ist für mich kein temporäres Thema. ​
Seit 2020 arbeite ich an meiner Werkreihe "grown".

Caroline Laengerer 2024

- w e e d - 

meine Kabelbinder - Objekte ​

„delicate touch of otherness" 

Betrachter*innen denken an Federn, an weiches, zartes Naturmaterial, um bei naher Betrachtung festzustellen, dass es handelsübliche Kabelbinder aus Plastik sind.

Produkte unserer Wegwerfgesellschaft. Inmitten dieses Geflechts aus Ringen sind mitunter Porzellanplättchen aus eigener Herstellung oder Bienenwachs angebracht. 
So groß der Kontrast der verschiedenen Werkstoffe ist, sie verschmelzen zu einem homogenen Ausdruck. Wir assoziieren organisches. Wir leben in einem Dschungel neu erfundener Materialien.

Ein Leben im Spannungsfeld von Natur und Kultur, ein Leben zwischen Plastik und Bienenwachs, ein Leben in Schönheit, verheißungsvoll und zerbrechlich. ​

„weed“ (Unkraut) ​

Die in meiner Werkreihe „grown“ entstehenden Objekte aus Kabelbindern fasse ich unter der Bezeichnung „weed" zusammen.

Diese „Gewächse" sind stabil, leicht, unkompliziert und weisen eine gewisse Dominanz auf. Manchmal werde ich auf das Material angesprochen, das sich Betrachter*innen erst auf den zweiten Blick erschließt.

Früher sagte man: "Unkraut vergeht nicht." . Heute liegt der Fokus auf: „Plastik vergeht nicht"

Der Werkstoff Plastik, umstritten, gehasst, verurteilt, Inbegriff der Industrialisierung und des Fortschritts, Markenzeichen des Wirtschaftswunders. Ein Werkstoff aus dem man nahezu alles produzieren kann, der nicht vergeht, - ein wahres Wundermittel, aus dem auch heute noch fast alles besteht.

Meine Werkreihe wächst weiter, ich habe noch viele interessante Ideen mit diesem Material und freue mich auf die künstlerische Umsetzung. Kunst ist zum Glück kein Wegwerfprodukt. Aber ich kann mit Kunst an aktuelle Themen anknüpfen. 

Caroline Laengerer 2024 ​