Artist Statement
In Anbetracht einer zunehmenden Reizüberflutung stellt sich die Frage: „Wie nehmen wir Wirklichkeiten wahr und wie viel davon?“ Deshalb hat gerade die Malerei heute die Möglichkeit, der Bilderflut etwas entgegen zu setzen, nämlich das einzelne haptische und handwerklich gefertigte Bild. Und mit diesem die Aufforderung einer „längerweiligen“ Auseinandersetzung.
Ungewohnte Sujets und Ausschnitte oder atmosphärische Verdichtungen in Räumen und Landschaften sowie das Beschreiten von Grenzbereichen bis hin zur reinen Abstraktion bieten dem Betrachter meiner Bilder Deutungsgrundlagen und Raum für individuelle Assoziationen. Die subjektive Erlebniswelt und kulturelle Prägungen der Betrachtenden bilden dabei die Basis der eigenen Interpretationsebenen.
Industrie- und Hafengegenden begleiten mich seit Kindheitstagen. Heute bieten sie mir unzählige Möglichkeiten von Stillleben. Skurrilen Formen wetteifern mit seltsamen Konstellationen. Herausgelöst aus der gewohnten Umgebung zeigen die Motive völlig neue Eindrücke einer "Industrieästhetik". In eigener Bildsprache erzählen sie vielleicht auch Geschichten von harter Arbeit, handwerklichen und maschinellen Produktionsprozessen. Erfunden, vergessen und wieder entdeckt sind sie Zeugnisse der kreativen Kraft der Menschheit.