Louis Gallait

Öl auf Leinwand. 126 x 77 cm.
Originaler Rahmen.
Signiert und datiert unten links: Louis Gallait 1844.
Louis Gallait gehört zu den wichtigen Künstlern des jungen belgischen Königreichs im 19. Jahrhundert. Zum Höhepunkt seines Ruhmes wurde 1841 ein kolossaler Staatsauftrag, „Die Abdankung Karls V.“, der vor seiner Anbringung im Audienzsaal des Kassationshofes eine Triumphreise durch ganz Europa absolvierte und sich heute im Museum in Brüssel befindet.
Nach seiner Ausbildung in Antwerpen und Paris hatte sich Gaillait zunächst in Gent niedergelassen, zog aber 1843 nach Brüssel. Hier wurde er Mitglied der königlichen Akademie, sowie bald danach auch Mitglied der Kunstakademien von Berlin, München, Dresden und Wien. Seine internationale Bekanntheit führte auch dazu, dass er viele seiner Werke ins Ausland verkaufte, vor allem nach London und Russland. Ebenso viele Werke gelangten in die damals entstehenden Museumssammlungen aktueller Kunst, so außer denen von Brüssel und Antwerpen u.a. auch in Berlin, Hamburg, München, Versailles und St. Petersburg. Künstlerisch stellt Gallaits Malerei eine Verbindung her von dem klassischen Historienbild zu der romantisch geprägten Genrekunst.
Auf unserem äußerst virtuos gemalten monumentalen Gemälde ist eine Mutter mit ihrem Kind vor tiefblauem Hintergrund dargestellt. Im unteren Bereich unterstreichen ein Früchtestilleben und farbintensive Blüten die Weiblichkeit der Frau. Das Bild entstand ein Jahr nach dem Umzug Gallaits nach Brüssel und auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Laut nicht nachprüfbarer, mündlicher Tradition soll es sich bei diesem Bild um ein Bildnis der Frau des Künstlers handeln.
Alte belgische Privatsammlung.