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Lovis Corinth
Römische Blumen
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und zeitgenössische Kunst, Lot 19
1. Jun - 1. Jun 2022
Evening Sale - Moderne und zeitgenössische Kunst, Lot 19
1. Jun - 1. Jun 2022
Estimate: 250.000 - 300.000 EUR
Price realised: 516.600 EUR
Price realised: 516.600 EUR
Description
1914
Öl auf Leinwand. 75 x 84 cm. Gerahmt. Unten links schwarz signiert und bezeichnet 'Lovis Corinth Roma 1914'.
Das Thema der Vergänglichkeit verarbeitete Lovis Corinth bereits ab 1900 in seinen jährlichen Selbstporträts. Als der Künstler Ende des Jahres 1911 einen schweren Schlaganfall erlitt, vertiefte das Erleben der Endlichkeit des eigenen Daseins sicher sein Interesse für diese Thematik. Das Stillleben wird für ihn zum intensiv genutzten Ausdrucksmittel, um sich mit dem Vanitas-Gedanken, der unwiederbringlichen Lebenszeit alles Natürlichen auseinanderzusetzen.
Im April 1914 brach der Maler zusammen mit seiner Frau Charlotte zu einer Reise nach Südfrankreich und Italien auf. Nach Stationen in Nizza und Monte Carlo hielten sie sich kurzzeitig in Rom auf, wo zwei Gemälde entstanden. Aus zwei verschiedenen Ansichten desselben Straußes schuf der Maler in seinem Hotelzimmer die beiden prachtvollen Stillleben „Römische Blumen im Krug“ (Berend Corinth 628) und „Römische Blumen“, welches in dieser Auktion offeriert wird. Bereits wenig später musste das Ehepaar die Reise aufgrund der drohenden Kriegsgefahr abbrechen und kehrte über St. Moritz nach Berlin zurück, am 1. August 1914 brach der I. Weltkrieg aus.
Die Blumenstillleben Corinths feiern die Opulenz der Natur in einer überreichen Pracht von Farb- und Formenvielfalt. „Es sind Hymnen an die Farbe und an das Licht, sie schwelgen im Luxus eines Überflusses an Schönheit, die das Auge kaum fassen und von der es sich nicht lösen kann.“ (Cathrin Klingsöhr-Leroy, in: Lovis Corinth, Ausst.Kat. Galerie Karsten Greve, Paris 2022, S. 30). In schnellem, flüchtigen Pinselduktus bringt er die Substanz der Pflanzen in größtmöglicher Lebendigkeit zum Ausdruck. Eine dramatische Zusammenstellung aus weißen Lilien und Kallablüten, dunkelrotem Hibiskus und violettem Rhododendron entfaltet in diesem Werk eine ungemein sinnliche Wirkung. Zeigen die „Römischen Blumen im Krug“ mit der in leichter Untersicht gesehenen Vase einen konventionellen Bildaufbau, ermöglicht hier die bildfüllende Aufsicht auf den Strauß ohne jegliches Beiwerk ein Eintauchen in die Üppigkeit und Schönheit der Blüten. Vor dem Hintergrund der heraufziehenden Kr
Margarete v. Gayl, Dresden; Galerie Dietrich, München; Bayerischer Privatbesitz
Öl auf Leinwand. 75 x 84 cm. Gerahmt. Unten links schwarz signiert und bezeichnet 'Lovis Corinth Roma 1914'.
Das Thema der Vergänglichkeit verarbeitete Lovis Corinth bereits ab 1900 in seinen jährlichen Selbstporträts. Als der Künstler Ende des Jahres 1911 einen schweren Schlaganfall erlitt, vertiefte das Erleben der Endlichkeit des eigenen Daseins sicher sein Interesse für diese Thematik. Das Stillleben wird für ihn zum intensiv genutzten Ausdrucksmittel, um sich mit dem Vanitas-Gedanken, der unwiederbringlichen Lebenszeit alles Natürlichen auseinanderzusetzen.
Im April 1914 brach der Maler zusammen mit seiner Frau Charlotte zu einer Reise nach Südfrankreich und Italien auf. Nach Stationen in Nizza und Monte Carlo hielten sie sich kurzzeitig in Rom auf, wo zwei Gemälde entstanden. Aus zwei verschiedenen Ansichten desselben Straußes schuf der Maler in seinem Hotelzimmer die beiden prachtvollen Stillleben „Römische Blumen im Krug“ (Berend Corinth 628) und „Römische Blumen“, welches in dieser Auktion offeriert wird. Bereits wenig später musste das Ehepaar die Reise aufgrund der drohenden Kriegsgefahr abbrechen und kehrte über St. Moritz nach Berlin zurück, am 1. August 1914 brach der I. Weltkrieg aus.
Die Blumenstillleben Corinths feiern die Opulenz der Natur in einer überreichen Pracht von Farb- und Formenvielfalt. „Es sind Hymnen an die Farbe und an das Licht, sie schwelgen im Luxus eines Überflusses an Schönheit, die das Auge kaum fassen und von der es sich nicht lösen kann.“ (Cathrin Klingsöhr-Leroy, in: Lovis Corinth, Ausst.Kat. Galerie Karsten Greve, Paris 2022, S. 30). In schnellem, flüchtigen Pinselduktus bringt er die Substanz der Pflanzen in größtmöglicher Lebendigkeit zum Ausdruck. Eine dramatische Zusammenstellung aus weißen Lilien und Kallablüten, dunkelrotem Hibiskus und violettem Rhododendron entfaltet in diesem Werk eine ungemein sinnliche Wirkung. Zeigen die „Römischen Blumen im Krug“ mit der in leichter Untersicht gesehenen Vase einen konventionellen Bildaufbau, ermöglicht hier die bildfüllende Aufsicht auf den Strauß ohne jegliches Beiwerk ein Eintauchen in die Üppigkeit und Schönheit der Blüten. Vor dem Hintergrund der heraufziehenden Kr
Margarete v. Gayl, Dresden; Galerie Dietrich, München; Bayerischer Privatbesitz
Upper estimate price exceeded by 72 %.
The work Römische Blumen by Lovis Corinth was auctioned at Lempertz in Cologne in June last year. It achieved a price of EUR 516,600.00 exceeding the upper end of the estimate range by 72 %. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Lovis Corinth - we have observed the highest auction result to date for the work Walchensee, Aufgehender Mond (Walchensee, Rising Moon), which sold at auction in June 2010 for GBP 881,250.00 (€ 1,071,682.02).
Oberer Schätzpreis um 72 % übertroffen
Die Arbeit Römische Blumen von Lovis Corinth kam im Juni letzten Jahres bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 516.600,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 72 %. Für andere Arbeiten von Lovis Corinth mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Walchensee, Aufgehender Mond (Walchensee, Rising Moon) beobachtet, die im Juni 2010 für GBP 881.250,00 (€ 1.071.682,02) versteigert wurde.