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Fritz Klimsch
Jugend
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 88
17. Jun - 17. Jun 2021
Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 88
17. Jun - 17. Jun 2021
Estimate: 35.000 - 45.000 EUR
Price realised: 45.000 EUR
Price realised: 45.000 EUR
Description
1940/1941
Bronze Höhe 158,5 cm Auf der mitgegossenen Plinthe monogrammiert 'FK' (ligiert), rückseitig am Plinthenrand mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN" versehen. - Mit dunkelbrauner Patina.
In dieser Auktion können zwei annähernd lebensgroße Bronzen aus der späten Schaffenszeit von Fritz Klimsch angeboten werden, die in ihrer natürlichen Anmut beeindrucken.
Der „Sommertag" ist als liegender Akt in dieser Größe sehr selten im Werk des Künstlers. Als Vorlage für das Angesicht der liegenden jungen Frau idealisierte Klimsch ein Porträt seiner Schwiegertochter. Egbert Delpy schrieb begeistert zu dieser Figur, die sich in genießerischer Pose entspannt dem Sonnenbad hingibt: „So strahlen seine Akte immer wieder neu die innere Freude an der eigenen Schönheit, das selige Hingegebensein an die Freiheit … im wohligen Sichspannen und Entspannen („Sommertag") aufs Anmutigste und Natürlichste aus." (zit. nach: Hermann Braun, Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 387).
Die klassisch anmutende „Jugend" ist Klimschs letzte annähernd lebensgroße Bronzefigur. Sie bildet den krönenden Schlusspunkt einer Reihe von stehenden bronzenen Mädchenakten des Bildhauers.
Modell stand dem Künstler dafür die 19jährige Margrit Schlömer. Ihr Freund, der kunstambitionierte junge Jurist Dr. Hanswilly Bernartz, hatte Klimsch im April 1940 ein Aktfoto Schlömers mit der Frage übersandt, ob diese nicht ein ideales Modell für ihn sei. Die Vorarbeiten im Sommer 1940 beschrieb sie selbst folgendermaßen: „Ich war vier Wochen in Berlin. Klimsch arbeitete in seinem Atelier in der Schillerstraße morgens zunächst an den Tonentwürfen. […] In den ersten Tagen hat er auch Zeichnungen gemacht, die ihm aber nicht gefielen. In einem gewissen Moment sagte er zu mir: Bleiben Sie so stehen, genau das will ich machen. So ist dann zunächst der kleine Entwurf entstanden, den Sie ja kennen, und später die große Figur. Ich empfand die Haltung als ganz natürlich." (zit. nach: Braun, Klimsch, a.a.O., S. 399). Diese Unbefangenheit und Spontanität während des Modellierprozesses werden in dem lebendigen, ungekünstelten Ausdruck der Bronze deutlich, die als Allegorie
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen
Bronze Höhe 158,5 cm Auf der mitgegossenen Plinthe monogrammiert 'FK' (ligiert), rückseitig am Plinthenrand mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN" versehen. - Mit dunkelbrauner Patina.
In dieser Auktion können zwei annähernd lebensgroße Bronzen aus der späten Schaffenszeit von Fritz Klimsch angeboten werden, die in ihrer natürlichen Anmut beeindrucken.
Der „Sommertag" ist als liegender Akt in dieser Größe sehr selten im Werk des Künstlers. Als Vorlage für das Angesicht der liegenden jungen Frau idealisierte Klimsch ein Porträt seiner Schwiegertochter. Egbert Delpy schrieb begeistert zu dieser Figur, die sich in genießerischer Pose entspannt dem Sonnenbad hingibt: „So strahlen seine Akte immer wieder neu die innere Freude an der eigenen Schönheit, das selige Hingegebensein an die Freiheit … im wohligen Sichspannen und Entspannen („Sommertag") aufs Anmutigste und Natürlichste aus." (zit. nach: Hermann Braun, Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 387).
Die klassisch anmutende „Jugend" ist Klimschs letzte annähernd lebensgroße Bronzefigur. Sie bildet den krönenden Schlusspunkt einer Reihe von stehenden bronzenen Mädchenakten des Bildhauers.
Modell stand dem Künstler dafür die 19jährige Margrit Schlömer. Ihr Freund, der kunstambitionierte junge Jurist Dr. Hanswilly Bernartz, hatte Klimsch im April 1940 ein Aktfoto Schlömers mit der Frage übersandt, ob diese nicht ein ideales Modell für ihn sei. Die Vorarbeiten im Sommer 1940 beschrieb sie selbst folgendermaßen: „Ich war vier Wochen in Berlin. Klimsch arbeitete in seinem Atelier in der Schillerstraße morgens zunächst an den Tonentwürfen. […] In den ersten Tagen hat er auch Zeichnungen gemacht, die ihm aber nicht gefielen. In einem gewissen Moment sagte er zu mir: Bleiben Sie so stehen, genau das will ich machen. So ist dann zunächst der kleine Entwurf entstanden, den Sie ja kennen, und später die große Figur. Ich empfand die Haltung als ganz natürlich." (zit. nach: Braun, Klimsch, a.a.O., S. 399). Diese Unbefangenheit und Spontanität während des Modellierprozesses werden in dem lebendigen, ungekünstelten Ausdruck der Bronze deutlich, die als Allegorie
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen
Sold at the upper estimate price
The work Jugend by Fritz Klimsch was sold in the Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale auction at Lempertz in Cologne in June 2021. The auction ended at the price of EUR 45,000.00, which exactly corresponded to the upper end of the estimated price range of EUR 35,000.00 – 45,000.00. Admittedly, works by Fritz Klimsch have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Nereide auf der Muschel in June 2017 with an auction result of EUR 206,250.00.
Zuschlag beim oberen Schätzpreis
Die Arbeit Jugend von Fritz Klimsch wurde im Juni 2021 in der Auktion Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale bei Lempertz in Köln versteigert. Das dabei erzielte Ergebnis von EUR 45.000,00 entsprach exakt dem oberen Ende der Schätzpreisspanne von EUR 35.000,00 – 45.000,00. Freilich wurden Arbeiten von Fritz Klimsch auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Nereide auf der Muschel im Juni 2017 mit einem Auktionsergebnis von EUR 206.250,00.