Das Flüstern der Farbe: Bonnards künstlerischer Kosmos
Ein Meister der Farbe: Pierre Bonnard gilt als einer der leisen Anführer der Moderne. In Washington, D. C. organisiert The Phillips Collection eine umfassende Ausstellung zu seinem Werk. Bonnard’s World eröffnet am 2. März.
Er war ein Maler für Maler: Künstlerkollegen und Kritiker bewunderten Pierre Bonnards Arbeit, doch außerhalb dieses kleinen Kreises blieb er lange Zeit recht unbekannt. Erst nach seinem Tod wurde seine führende Position in der Moderne in der breiten Öffentlichkeit gesehen und die Gemälde entsprechend gewürdigt. Beispielsweise waren einige von Bonnards Arbeiten 1964, fast 20 Jahre nach dessen Tod, auf der documenta III in Kassel zu sehen. Bonnard malte häufig Interieurs, doch am wichtigsten war ihm nicht der gemalte Gegenstand oder die Szene, sondern die Farbe und das Licht. Durch sie vermittelte der Maler Emotionen und Atmosphäre, das Flüchtige im alltäglichen Leben. Bonnard gilt als einer der Maler, die einen eigenen Stil entwickelten, der sich nicht recht einer Kunstrichtung zuordnen ließ. The Phillips Collection in Washington, D. C. eröffnet eine Ausstellung mit dem passenden Titel Bonnard’s World, in der vielgelobte Gemälde als auch nahezu unbekannte Werke einen umfassenden Blick auf das Œuvre des Malers werfen. Die Exponate sind dort vom 2. März bis zum 2. Juni zu sehen.
Pierre Bonnard (1867-1947) war in jungen Jahren Teil der studentischen Künstlergruppe Nabis, die vor allem dem dekorativen Aspekten der Malerei ein höheres Ansehen ermöglichen wollte. Bonnard ist für Kunsthistoriker schwierig einzuordnen, er wird wahlweise dem Post-Impressionismus, dem Symbolismus oder dem Intimismus, einer kaum bekannten Zwischenrichtung der ersten beiden, zugerechnet.
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