Otto Dix
Weite Ebene (Weiler bei Bohlingen)
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne Kunst, Lot 327
27. Nov - 27. Nov 2015
Moderne Kunst, Lot 327
27. Nov - 27. Nov 2015
Estimate: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Description
1939
Öl auf feiner weiß grundierter Leinwand, über 14 mm starke Holztafel aufgezogen 67 x 85,2 cm Gerahmt. Unten rechts rotbraun mit dem Künstlersignum versehen und datiert '1939'. - Rückseitig von fremder Hand betitelt. - Die vom Künstler aufgebrachte farbige Lasur, die dem vorhandenen Rahmungsausschnitt entspricht, belässt die seitlichen Ränder frei, so daß diese etwas heller ausfallen. - An den Kanten rahmungsbedingt mit geringfügigem Abrieb; bis auf wenige kleine fachmännische Retuschen im Rand- bzw. Kantenbereich in hervorragender Erhaltung.
"Die Landschaften von Dix geben keine Abbilder, sondern sind Konzentration und Steigerung der Wirklichkeit. Das geschieht auf mannigfache Weise: durch Ordnung der Details, durch Weglassen einzelner Partien, durch Überhöhung der wichtigsten Punkte und durch Verzicht auf Einbettung in die hüllende Atmosphäre, die dem Impressionismus so wichtig war. Neben charakteristischen Stilelementen der Meister der Donauschule verwendet die Dixsche Landschaftsmalerei im Verlaufe der Jahre auch Formgut des Barock. So wird die Bildebene verlagert und die Landschaft aus der halben Vogelschau gegeben, womit sie eine größere Staffelung in die Tiefe erreicht. Merkwürdigerweise verzichtet der Menschengestalter Dix in den Jahren auf jede figurale Staffage. "[...] Ende 1936 übersiedelte Dix nach Hemmenhofen, einem Dorfe am Untersee auf der Halbinsel Höri unweit von Radolfzell. Damit finden die Motive aus dem Hegau ein Ende, und die Seelandschaften treten bis 1944 an ihre Stelle." (Fritz Löffler, Ott
Sehr bewusst wählte Dix Motive von großer räumlicher Ausdehnung und Tiefe, weil sich die meteorologischen und landschaftlichen Gegebenheit besonders gut mittels der Technik übereinandergelegter Lasuren wiedergeben ließen. Weiler ist ein kleiner Ort am westlichen Ausgang des Bodensees auf der Halbinsel Höri, die vom Zellersee und dem nach Schaffhausen fließenden Rhein umschlossen wird. Der Blick reicht über die Dächer von Weiler landeinwärts nach Bettnang und Bankholzen, links auf den Schiener Berg sowie auf das in der Ferne gelegene Rheintal.
Ehemals Privatbesitz, Hagen, dann in Familienbesitz; Norddeutscher Privatbesitz
Öl auf feiner weiß grundierter Leinwand, über 14 mm starke Holztafel aufgezogen 67 x 85,2 cm Gerahmt. Unten rechts rotbraun mit dem Künstlersignum versehen und datiert '1939'. - Rückseitig von fremder Hand betitelt. - Die vom Künstler aufgebrachte farbige Lasur, die dem vorhandenen Rahmungsausschnitt entspricht, belässt die seitlichen Ränder frei, so daß diese etwas heller ausfallen. - An den Kanten rahmungsbedingt mit geringfügigem Abrieb; bis auf wenige kleine fachmännische Retuschen im Rand- bzw. Kantenbereich in hervorragender Erhaltung.
"Die Landschaften von Dix geben keine Abbilder, sondern sind Konzentration und Steigerung der Wirklichkeit. Das geschieht auf mannigfache Weise: durch Ordnung der Details, durch Weglassen einzelner Partien, durch Überhöhung der wichtigsten Punkte und durch Verzicht auf Einbettung in die hüllende Atmosphäre, die dem Impressionismus so wichtig war. Neben charakteristischen Stilelementen der Meister der Donauschule verwendet die Dixsche Landschaftsmalerei im Verlaufe der Jahre auch Formgut des Barock. So wird die Bildebene verlagert und die Landschaft aus der halben Vogelschau gegeben, womit sie eine größere Staffelung in die Tiefe erreicht. Merkwürdigerweise verzichtet der Menschengestalter Dix in den Jahren auf jede figurale Staffage. "[...] Ende 1936 übersiedelte Dix nach Hemmenhofen, einem Dorfe am Untersee auf der Halbinsel Höri unweit von Radolfzell. Damit finden die Motive aus dem Hegau ein Ende, und die Seelandschaften treten bis 1944 an ihre Stelle." (Fritz Löffler, Ott
Sehr bewusst wählte Dix Motive von großer räumlicher Ausdehnung und Tiefe, weil sich die meteorologischen und landschaftlichen Gegebenheit besonders gut mittels der Technik übereinandergelegter Lasuren wiedergeben ließen. Weiler ist ein kleiner Ort am westlichen Ausgang des Bodensees auf der Halbinsel Höri, die vom Zellersee und dem nach Schaffhausen fließenden Rhein umschlossen wird. Der Blick reicht über die Dächer von Weiler landeinwärts nach Bettnang und Bankholzen, links auf den Schiener Berg sowie auf das in der Ferne gelegene Rheintal.
Ehemals Privatbesitz, Hagen, dann in Familienbesitz; Norddeutscher Privatbesitz
Upper estimated price slightly exceeded
The work Weite Ebene (Weiler bei Bohlingen) by Otto Dix was auctioned at Lempertz in Cologne in November 2015. Here, the upper estimate of EUR 120,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 136,400.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Otto Dix achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Sitzender Akt Mit Blondem Haar (Seated Nude With Blond Hair) in June 2012 with an auction result of GBP 3,513,250.00 (€ 4,350,239.94).
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Weite Ebene (Weiler bei Bohlingen) von Otto Dix kam im November 2015 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 120.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 136.400,00 einen neuen Besitzer. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Otto Dix erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Sitzender Akt Mit Blondem Haar (Seated Nude With Blond Hair) im Juni 2012 mit einem Auktionsergebnis von GBP 3.513.250,00 (€ 4.350.239,94).