London, The Courtauld Gallery: 2 Ausstellungen mit Louise Bourgeois

»Abstract Erotic«: Kunst aus den 1960ern

In der Courtauld Gallery in London eröffnen zwei parallele Ausstellungen, die in die Arbeit von Künstlerpionierinnen der 1960er einführen. Gezeigt werden Skulpturen mit ungewöhnlicher Materialwahl und in der anderen Schau Zeichnungen von Louise Bourgeois. Beide Ausstellungen sind ab dem 20. Juni zu sehen.

20. June 2025
Alice Adams (b. 1930),Sheath, 1964
Courtesy ofthe artist and David Hall Gallery,Wellesley MA.©HowcroftPhotography,Boston. Beth RudinDeWoodyCollection.
Alice Adams (b. 1930),Sheath, 1964, Cotton cord on cotton rope

Im Jahr 1966 organisierte die Kunstkritikerin Lucy Lippard (*1937) die bahnbrechende Ausstellung Eccentric Abstraction in der Fishbach Gallery in New York. Hier wurden acht künstlerische Positionen gezeigt, die mit unkonventionellen Materialien wie Latex, Schaumstoff, Fiberglas oder Drahtgeflechten arbeiteten. Unter anderem stellten Louise Bourgeois (1911-2010), Alice Adams (*1930) und Eva Hesse (1936-1970) aus, deren Werk nun wieder zusammengeführt wird: In Abstract Erotic: Louise Bourgeois, Eva Hesse, Alice Adams sind Skulpturen aus den 1960er-Jahren zu sehen, die Humor, Abstraktion und Erotik miteinander verbinden. Ergänzt wird die Schau um eine weitere Seltenheit: In Louise Bourgeois: Drawings from the 1960s stehen die selten öffentlich zu sehenden Zeichnungen der Künstlerin im Vordergrund. Beide Ausstellungen laufen vom 20. Juni bis zum 14. September in der Courtauld Gallery in London.

Louise Bourgeois (1911-2010), Untitled, 1968
Photo: Christopher Burke, © The Easton Foundation/Licensed by DACS, UK and VAGA at ARS, NY
Louise Bourgeois (1911-2010), Untitled, 1968, Watercolour on paper, 48,3 x 62,9 cm

Abstract Erotic ist die erste Ausstellung seit 1966, in der Skulpturen der drei Künstlerinnen gemeinsam präsentiert werden und es ist zudem Adams‘ erste Ausstellung im Vereinigten Königreich. Rund 30 Exponate, darunter Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen, verdeutlichen die radikalen und neuartigen Ansätze, die die Künstlerinnen in der Skulptur verfolgten. Louise Bourgeois: Drawings from the 1960s ergänzt die große Ausstellung thematisch, da sie die engen Verbindungen zwischen Zeichnung und Skulptur im Werk der Künstlerin aufzeigt. Vorrangig abstrakt und in rhythmischen Bewegungen gefertigt, sind sie von Spontanität geprägt. Bourgeois erläuterte, dass ihre Zeichnungen Ausdruck unbewusster Erinnerungen sind, die – in reflektierter Form – auch ihr skulpturales Werk beeinflussten.Art.Salon

Eva Hesse, No title, 1966
Courtesy Hauser & WirthCollection Services © The Estate of EvaHesse. Courtesy Hauser & Wirth.Photo:StefanAltenburgerPhotography Zürich.
Eva Hesse, No title, 1966, Nets, enamel,string, paper, metal, cord, Private Collection

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Louise Bourgeois‘ Frühwerk

Louise Bourgeois ist eine der berühmtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Besonders ihre großformatigen Spinnen-Plastiken bringt man mit ihr in Verbindung. Die frühen Arbeiten der Künstlerin stellen aber vor allem Zeichnungen dar. Diese waren für Bourgeois psychologisch und künstlerisch essentiell, weshalb sie sie bis an ihr Lebensende täglich zeichnete.

von Marius Meyer, 26. July 2022
New York: Helene Schjerfbeck im Metropolitan Museum of Art

In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.

05. December 2025