Minneapolis, Walker Art Center zeigt Walter Price

Alltägliche Motive zwischen Abstraktion und Figuration

Das Walker Art Center präsentiert die bisher umfangreichste Einzelschau des jungen Malers Walter Price, der in abstrakt-figurativen Gemälden alltägliche Situationen abbildet und formal experimentiert. Walter Price: Pearl Lines mit über 20 Exponaten eröffnet am 8. August.

07. August 2024
Walter Price, It got uncomfortable immediately
Zur Verfügung gestellt vom Walker Art Center
Walter Price, It got uncomfortable immediately, 2022

Mit seinem pastosen Farbauftrag und teils Gewirr aus Linien, Symbolen und Zeichen fiel der junge, unkonventionelle Künstler Walter Price (*1989) bereits auf. Das Walker Art Center in Minneapolis bietet ihm nun seine bisher größte Bühne: Price‘ umfangreichste Einzelschau gestattet Einblicke in die Entwicklung des Malers vor allem von 2017 bis heute. Einige Exponate waren noch nie zuvor öffentlich zu sehen, darunter eines, das sich seit 2020 im Besitz des Walker Art Center befindet. Price verschrieb sich einem Mix aus Abstraktion und Figuration, in dem oft alltägliche Objekte und Umgebungen erkennbar sind. Seine Gemälde enthalten Anspielungen auf soziopolitische und kulturelle Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart, die jedoch so uneindeutig sind, dass eine genaue Zuordnung unmöglich ist. Price repräsentiert somit kein Zeitgeschehen, sondern nutzt die Ereignisse als Ausgangspunkt, um emotionale Wirkungen bei den Betrachtenden zu evozieren. Er will das Unangenehme auf erträgliche, nicht abschreckende Weise übermitteln und somit einen Zugang zum Nachdenken schaffen. Zugleich ist für Price die formale Untersuchung der Malerei ein wichtiger Aspekt seines Schaffens, das sich gegen eine weit verbreitete Forderung stellt, dass Schwarze Künstler die Erfahrungswelt Schwarzer Menschen wiedergeben sollten. Die über 20 Gemälde umfassende Ausstellung Walter Price: Pearl Lines läuft vom 8. August bis zum 8. Dezember.

Price, der seit 2017 auf Social Media verzichtet, verwendete den Titel Pearl Lines für mehrere Einzelausstellungen, etwa in Hamburg, New York und Glasgow (2023, 2022 und 2020). Er möchte ausdrücken, dass seine Gemälde Teil eines größeren, stetig wachsenden Werks, dem Gesamtschaffen des Künstlers, sind und nicht nur als einzelne Kunstobjekte wahrgenommen werden sollen. Price stellte auch in diversen Gruppenausstellungen unter anderem in Studio Museum (2017) und der Whitney Biennial (2019), beide in New York, aus. Seine Arbeiten finden sich etwa in den Sammlungen des Astrup Fearnley Museet in Oslo, dem Centre Pompidou in Paris, dem Hammer Museum in Los Angeles und dem Museum of Modern Art in New York.Art.Salon

Walter Price, I don\'t wanna make somebody else. I wanna make myself., 2002
Courtesy the artist and Greene Naftali, New York. Photo: Elisabeth Bernstein.
Walter Price, I don't wanna make somebody else. I wanna make myself., 2002

Dive deeper into the art world

Pasadena, Norton Simon Museum: »Plugged In: Art and Electric Light«

Das Norton Simon Museum in Pasadena zeigt ab dem 20. September eine besondere Schau: In Plugged In: Art and Electric Light sind Werke berühmter Kunstschaffender aus den 1960ern zu sehen, die elektrisches Licht zum Material für die Kunst erklärten.

20. September 2024
Kunsthaus Zürich zeigt zwei Ausnahme-Künstler

Zwei außergewöhnliche Künstler mit erstaunlichen Lebensparallelen: Das Kunsthaus Zürich zeigt in Matthew Wong – Vincent van Gogh. Letzte Zuflucht Malerei, wie der früh verstorbene Malerstar Wong sich von van Gogh inspirieren ließ. Die Ausstellung eröffnet am 20. September.

19. September 2024