Das visuelle Spiel
Der Schweizer Gegenwartskünstler Markus Raetz faszinierte zeitlebens mit seinen beweglichen Kunstwerken, die die Zuschauenden bis heute verblüfft zurücklassen. Das Kunstmuseum Bern zeigt ab dem 8. September, wie Raetz sich auf das Spiel mit der visuellen Rezeption einließ und bittet das Publikum, es ihm gleichzutun: Oui non si no yes no spricht die Augen an – mehr als andere Ausstellungen.
Es ist die erste posthume Retrospektive des Schweizer Malers, Bildhauers und Fotografen Markus Raetz (1941 – 2020), die das Kunstmuseum ab dem 8. September zeigt. Der irritierende Titel Markus Raetz. oui non si no yes no kokettiert mit Raetz' Umgang der kognitiven Wahrnehmung. Die Ausstellung rückt seine dreidimensionalen Arbeiten und Mobiles in den Vordergrund, gewährt einen spezifischen Blick auf das Lebenswerk. Die Exponate sind zu thematischen Gruppen arrangiert, die Querbezüge untereinander herstellen – sie enthüllen, wie vielschichtig sein Werk ist, das er seit den 1960er Jahren immer weiterentwickelte.
Der Schweizer Gegenwartskünstler schäkerte stets mit visuellen Phänomenen. Ihn faszinierte die Art und Weise, wie der Mensch die Dinge rezipiert. Gleichwohl forcierte der 2020 Verstorbene die Interaktion mit den Betrachtenden. Viele seiner Werke erschließen sich erst, wenn man direkt davor steht und sich auf seine Bewegung einlässt. Bis zum 25. Februar darf sich das Publikum dem visuellen Erlebnis hingeben.