David Hockney (*1937) hat sich stets neu erfunden: Nicht erst mit den berühmten iPad-Bildern der letzten Jahre hat der Künstler neue Medien in sein Werk integriert und deren Grenzen und Möglichkeiten getestet. Anfang der 2000er hat er bereits mit Wacom Tablets und Photoshop, in den 1980ern mit der Quantel Paintbox experimentiert, bei der er ebenfalls direkt auf dem Bildschirm malen konnte. Doch nicht nur technisch, auch inhaltlich hat der lebensbejahende Hockney immer wieder Wanderungen unternommen und die Komplexität des menschlichen Daseins erforscht. Im Laufe der 1980er verlagerte er seinen Fokus langsam auf die Landschaftsmalerei, auch im hohen Alter entstehen sie en plain air. Hockney, einer der einflussreichsten Künstler seit den 1960ern, schuf unter anderem auch Kohlezeichnungen, Fotocollagen und immersive Videoinstallationen. Noch bis zum 31. August ist in der Foundation Louis Vitton in Paris die bisher umfangreichste Ausstellung des Künstlers zu sehen: David Hockney, 25 versammelt über 400 Arbeiten aus den Jahren 1955 bis 2025.
Besuchende erwarten zahlreiche ikonische Gemälde wie A Bigger Splash (1967), Portrait of An Artist (Pool with Two Figures) (1972) und A Bigger Grand Canyon (1988), in dem verschiedene Ansichten des Grand Canyon zu verschiedenen Tageszeiten verschmelzen. Auch seltener zu sehende Arbeiten wie das frühe Portrait of My Father (1955) und neu entstandene Werke wie After Munch: Less is Known than People Think (2023) oder ein Selbstporträt aus dem Jahr 2025 finden ihren gebührenden Platz. Hockney, ein großer Opern-Fan, entwirft seit den 1970ern aus Bühnenbilder, die er für diese Ausstellung mit musikalischer Untermalung neu interpretiert.