Dive deeper into the art world
Independent Art Fair New York
15. Ausgabe der Kultmesse
Neue Biennale für Gegenwartskunst im Rhein-Main-Gebiet
Alice Neel malte mit Vorliebe Menschen, die gesellschaftlich unsichtbar gemacht wurden. Mit ihrem »engagierten Blick« streifte sie durch New York und hielt ihre Geschichte auf Porträts fest. Das Centre Pompidou zeigt ihr Lebenswerk ab dem 5. Oktober nun erstmals in Frankreich.
Die bedeutende US-amerikanische Künstlerin Alice Neel (1900-1984) durchsuchte ihre Umwelt mit einem »engagierten Blick«, ehe sie sich für ein Motiv entschied. Die figurative Malerin bewegte sich mit ihren Porträts zwischen Politik und Kunst – sie habe kommunistische Neigungen gehabt, weshalb sie, nach Wahrheit suchend, eine Vorliebe für die Abbildung gesellschaftlich benachteiligter Menschen hatte. So bannte sie nach und nach Migrantinnen und Migranten aus Lateinamerika, afroamerikanische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die von der intellektuellen Elite ausgeschlossen waren, Alleinerziehende oder homosexuelle Paare auf die Leinwand.
Diesem »engagierten Blick« widmet das Centre Pompidou ab dem 5. Oktober eine Retrospektive – es ist die erste Soloausstellung der Künstlerin in Frankreich. Unter dem programmatischen Titel Alice Neel, en regard engagé zeigt das Museum etwa 60 Gemälde, Zeichnungen und Dokumente, die von ihren ersten Arbeiten Ende der 1920er Jahre bis zu ihren letzten Gemälden kurz vor ihrem Tod reichen. Der erste französischsprachige Katalog über Alice Neel mit Essays, Erläuterungen, Zitaten und Illustrationen komplettiert die Ausstellung. Sie endet am 2. Januar 2023.