Der Garten, die lebendige Skulptur

Der große Anteil dunkler Farben kann nur schwer vertuschen, dass er es ist, der dem Leuchten der hellen Farbpalette Nachdruck verleiht: Der Titel der Black Garden Paintings von Bruce McLean (*1944) irritiert und erschließt sich im selben Moment. Das Attenborough Arts Centre im englischen Leicester widmet der Bildserie ab dem 25. Juni eine Ausstellung. 

Als seine Frau Rosy im gemeinsamen Haus auf der Baleareninsel Menorca einen Garten anlegt, ist die Faszination für McLean perfekt: Der Garten, eine »lebendige Skulptur«, die sich ständig wandelt, zieht ihn in den Bann. Seit den 1960er Jahren befasst sich der Bildhauer, Performancekünstler, Filmemacher und Maler mit dieser »Skulptur«, wie er sie nennt. Er erforschte mit einer ganzen Bandbreite von Medien jahrzehntelang, in welches Gewand sich der »Außenraum« je nach Saison kleidete – darunter Performances, Installationen, Kunst im öffentlichen Raum, Druckgrafiken, Fotografien, Filme, Keramiken und Malerei.

An den Black Garden Paintings erkennen die Betrachtenden auch McLeans eigene bildhauerischen Wurzeln: Licht und Schatten wechseln sich ab, als habe er nur darauf gewartet, sein plastisches Vorstellungsvermögen mit einfließen zu lassen. Die Bilder bewegen sich zwischen Realität und Abstraktion, deuten Wege, Teiche, Blumen und Sträucher an. Die Nähe zur Bildhauerei ist übrigens keine Interpretationssache. McLean selbst sagt: »Alles, was ich mache, entspringt der Tatsache, dass ich Bildhauer bin, auch wenn manches davon wie Malerei aussieht, manches wie Poesie, manches wie Tanz.« 

Die Black Garden Paintings Ausstellung läuft bis zum 2. Oktober in Galerie 1 und 2 des Attenborough Arts Centre.