Erstmals seit fast 30 Jahren wird das Werk Lucio Fontanas in Deutschland wieder mit einer umfangreichen musealen Ausstellung gewürdigt. Lucio Fontana: Erwartung eröffnet am 05. Oktober im Von der Heydt-Museum in Wuppertal.
Erwartung, ital. Attesa, ist der Titel einer Reihe von Schnittbildern, die heute sein Markenzeichen sind: Der in Argentinien geborene italienische Künstler Lucio Fontana (1899-1968) war ein visionärer Avantgardist, der das Verhältnis von Licht, Raum und Material erforschte und neue Wege für die Kunst ebnete: Seine Ambiente spaziale (raumbezogene Installationen) aus den späten 1940ern etwa gelten als erste Environments der modernen Kunst. Sein ungemein komplexes Gesamtwerk, das weit über die berühmten Schnittbilder hinausgeht, repräsentiert das Von der Heydt-Museum in Wuppertal mit rund 100 Werken, darunter figurative und konzeptuelle Arbeiten, Keramiken und Rauminstallationen. Lucio Fontana: Erwartung ist vom 05. Oktober 2024 bis zum 12. Januar 2025 zu sehen.
Schon im Jahr 1946 stellte Fontana fest, dass die Geschwindigkeit die entscheidende Erfahrung der Moderne sein wird. Angesichts der Entwicklung (elektronischer) Medien scheint seine Vorhersage zuzutreffen. Fontana veröffentlichte in dem Jahr auch sein Manifesto bianco (Weißes Manifest), indem er die Verwendung neuer Materialien für die Kunst forderte und sich für die Synthese aller Kunstgattungen, auch Musik und Dichtung, einsetzte. Der Künstler, der 1966 den Großen Preis für Malerei der Biennale von Venedig gewann, beeinflusste maßgeblich die Bewegungen Nouveau Réalisme und Arte Povera sowie die berühmte Künstlergruppe ZERO.
In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.
