Essen: zwischen Hunger und Konsum

Das Norton Simon Museum im kalifornischen Pasadena wendet sich einem essenziellen wie überdrüssigen Konsumgut zu: ab dem 14. April steht die europäische Essenskultur zwischen 1500 und 1900 im Mittelpunkt. Die Ausstellung All Consuming: Art and the Essence of Food versammelt 60 Gemälde, Drucke, Fotografien und Skulpturen aus den Norton-Simon-Sammlungen, die auf den Tisch bringen sollen, wie Kunstschaffende auf die Nahrungssituationen ihrer Zeit reagiert haben. Die Schau teilt sich in die drei thematischen Parts Hunger, Exzess und Nahrung, die sie Stück für Stück abarbeitet. 

Während der Hunger in die vielen Gesichter des Nahrungsmangels zwischen Wohltätigkeit, Krieg und religiöser Askese blickt, enthüllt der Exzess Darstellungen von moralisch fragwürdigem Konsum und exotischer Dekadenz. Die Nahrung stützt sich auf den landwirtschaftlichen Aspekt des Essens, der Arbeit und Handel in den Vordergrund stellt. In einem letzten Raum vereint die Ausstellung übergreifende Themen anhand der Fotografien von Edward Weston und Manuel Alvarez Bravo. Sie stammen aus dem Mexiko und Kalifornien der 1930er Jahre und rücken das Publikum weg von der europäischen Perspektive. Bis zum Ausstellungsende am 14. August dürfen die Besuchenden hier sowohl Westons weitläufige Ansichten von Ranches und Weinbergen als auch Bravos Fotografien von Restaurants und Trinkbrunnen betrachten.