London, The Courtauld Institute of Art: Ausstellung über Kunstfälschungen

Hinters Licht geführt

Kunstfälschungen lösten in der Vergangenheit große Skandale aus. Die Täuschungsabsicht gilt sicher nicht als Tugend, doch steckt sowohl hinter der Erstellung als auch der Vermarktung sprichwörtliche Kunst. Das Londoner Courtauld Institute of Art präsentiert ab dem 17. Juni, welche Plagiate sich in den eigenen Reihen verstecken. 

17. June 2023
Han van Meegeren (1889-1947), Forgery in the manner of Dirk van Baburen (c.1595-1624), The Procuress, around 1930, oil paint on canvas,
The Courtauld, London (Samuel Courtauld Trust)
Han van Meegeren (1889-1947), Fälschung nach Dirk van Baburen (um 1595-1624), Die Zuhälterin, um 1930, Öl auf Leinwand

Einmal darf das im Rampenlicht stehen, was sonst eher ein Schattendasein fristet: die Kunstfälschung. Das Courtauld Institute of Art in London präsentiert ab dem 17. Juni, welche Kopien sich in seiner Sammlung tummeln. Die Ausstellung Art and Artifice: Fakes from the Collection will zeigen, dass es nicht immer das Original sein muss, das von Raffinesse zeugt. Das Courtauld erzählt von den Hintergründen der Werke: Es klärt darüber auf, wie die Bilder hergestellt und wo sie entdeckt worden sind. Bei einigen der Werke sei von vornherein klar gewesen, dass es sich um eine Fälschung handelt, während andere erst nach der Schenkung von stolzen Sammlern entlarvt wurden. Wieder andere dienten gar als Lehrwerk für Studierende. 

Dass es solche Plagiate gibt, ist nichts Neues, denn schon in der Renaissance tauchten Fälschungen auf – etwa von Pieter Bruegel dem Älteren. Außerdem berichtet das Courtauld von einem vermeintlichen Botticelli-Werk, das man schließlich aufgrund der Ähnlichkeit zwischen der abgebildeten Frau und einem Filmstar der 1930er Jahre enttarnte. In der Ausstellung gibt es unter anderem auch eine Zeichnung des berühmten Kunstfälschers Eric Hebborn sowie ein Gemälde von Han van Meegeren zu sehen, das der Courtauld-Professor einst selbst aus dem Zweiten Weltkrieg mitbrachte. Die etwas andere Ausstellung läuft bis zum 8. Oktober und ist im Eintrittspreis der Galerie mit inbegriffen. Art.Salon

Umberto GiunF (1886-1970), Forgery in the manner of Sandro BoJcelli (1444/1445-1510), Virgin and Child, 1920s, egg tempera on wood panel,
The Courtauld, London (Samuel Courtauld Trust)
Umberto Giunti (1886-1970), Fälschung in der Art von Sandro Botticelli (1444/1445-1510), Jungfrau mit Kind, 1920er Jahre, Eitempera auf Holzplatte,

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Augsburg, Schaezlerpalais

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Berlin, Käthe-Kollwitz-Museum

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