Wien, Museum für angewandte Kunst: »Birke Gorm: dead stock«

Kunst aus unnützem Material

Die handwerkliche Aufwertung einfacher Materialien: Die Hamburger Künstlerin Birke Gorm demontiert patriarchale Strukturen mithilfe weiblich konnotierter Arbeit. Ab dem 1. Februar zeigt das Museum für angewandte Kunst in Wien  die Ausstellung Birke Gorm: dead stock.

01. February 2023
Installationsansicht girl anachronism, Vestjyllands Kunstpavillon, Dänemark, 2022
© Jacob Friis-Holm Nielsen
Installationsansicht girl anachronism, Vestjyllands Kunstpavillon, Dänemark, 2022

Für Gegenstände und Materialien, die unverkäuflich, überflüssig oder defekt sind, gibt es im Kapitalismus einen eigenen Begriff: dead stock. Die Künstlerin Birke Gorm, 1986 in Hamburg geboren und in Wien lebend, sammelt entsorgtes Material und formt daraus ihre Kunstwerke. Neun handgefertigte Skulpturen sind in Birke Gorm: dead stock im Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestellt. Zu sehen sind sie vom 1. Februar bis zum 25. Juni 2023.

Gorms lädt dead stock mit ihren Händen symbolisch auf. Handarbeit ist traditionell weiblich konnotiert, ein harter und oft unbezahlter Hausfrauenjob. Gorm lehnt sich mit ihren Kunstwerken gegen patriarchale Systeme auf, ihre Figuren stehen für die Gleichberechtigung von Frauen und die Aufwertung der Handwerksarbeit. Die junge Künstlerin konnte bereits Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Im Jahr 2020 gewann sie im Rahmen des STRABAG Artaward International einen Anerkennungspreis.Art.Salon

Birke Gorm, Installationsansicht girl anachronism
© Jacob Friis-Holm Nielsen
Birke Gorm, Installationsansicht girl anachronism

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