Meister der Pastellmalerei

Der Begriff Pastell kommt vom italienischen pasta für Teig, aus dem dann die Kreiden geformt werden. Ab dem späten Mittelalter verwendeten Malerinnen und Maler die Pastellkreiden für ihre Arbeit. Das zunächst nicht sehr edel klingende Arbeitsmaterial eignete sich hervorragend für Skizzen und Studien. Zuerst gab es die Kreiden nur in den Farben Schwarz, Weiß und Rot. Erst im Laufe der Frühen Neuzeit entwickelte man weitere farbige Pastellkreiden, wodurch Kunstschaffende ihr Potential erkannten. Die Leuchtkraft der samtig-matten Oberflächen verleiht besonders Porträts eine einzigartige Erscheinung, die in Öl nicht zu erreichen ist. Das Getty Center in Los Angeles rückt dieses besondere Medium mit Pastel Portraits: Drawn from Life?  in den Fokus, das im 19. Jahrhundert im Zuge neuer Kunstrichtungen wie dem Impressionismus rasch an Bedeutung verlor. Die Ausstellung läuft vom 14. März bis zum 17. September.

Die Schau präsentiert berühmte Könner ihres Fachs, unter anderem die Venezianerin Rosalba Carriera (1675 – 1757) und der Franzose Maurice Quentin de La Tour (1704 – 1788). Die beiden Rokoko-Maler gelten als bedeutende Vertreter der Pastellmalerei, die zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit porträtierten.