»Michelangelo Imperfect«

Die Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, viele seiner Skulpturen direkt zu vergleichen: Das Statens Museum for Kunst in Kopenhagen zeigt versammelt Reproduktionen von Michelangelo Buonarrotis (1475-1564) Skulpturen. Besuchenden bieten sich so spannende Einblicke in das Werk des berühmten Bildhauers, Malers, und Architekten, der hauptsächlich in Florenz und Rom wirkte. Zu seinen weltbekannten Arbeiten zählen die Statue des David, die Fresken der Sixtinischen Kapelle und das damals bahnbrechende Design für die nach seinem Tod vollendete Kuppel des Petersdoms in Rom. Die Gipsabgüsse aus der Sammlung des dänischen Museums stammen aus dem 19. Jahrhundert. Komplettiert wird die Ausstellung durch neue Reproduktionen sowie originale Zeichnungen und Skulptur-Modelle des Bildhauers. In Michelangelo Imperfect werden die revolutionären Gedanken und das Streben nach dem Unmöglichen des Meisters, der zu Lebzeiten bereits »der Göttliche« genannt wurde, verdeutlicht. Die Ausstellung läuft vom 29. März bis zum 31. August.

Eine der Effekte von Michelangelos Arbeit war Ruhm des Carrara-Marmors. Marmor wurde dort in der römischen Republik schon in den letzten Jahrhunderten vor Christus abgebaut, doch erst unter Michelangelos Hand wurde Carrara-Marmor zur Berühmtheit. Dies betrifft vor allem Statuario, eine der rund 50 verschiedenen Marmorsorten aus Carrara, aus dem Michelangelo unter anderem den David schuf. Zur Einstellung auf die Ausstellung Michelangelo Imperfect passieren Besuchende zunächst die Installation BRUD (Bruch) des dänischen Dichters Morten Søndergaard. Hiermit wird das Material vorgestellt, mit dem Michelangelo bevorzugt arbeitete und das in den Reproduktionen vermisst wird. Søndergaard hat viele Jahre lang in Carrara gelebt und gearbeitet, weshalb seine Arbeit Besuchenden genau den richtigen Zugang zum Material ermöglicht.