Neue Wege der Sound Art

Ihre Muttersprache ist die American Sign Language (ASL): die gehörlos geborene Künstlerin Christine Sun Kim (*1980) widmet sich in ihrer Arbeit dem Ton. Dieser fasziniere sie, weil es etwas ist, das sie, wie ihr als Kind gesagt wurde, nie erleben würde. Doch Christine Sun Kim hat in ihrer experimentellen und iterativen Arbeit neue Wege gefunden, Ton erfahrbar zu machen und ihre Lebenserfahrungen zu teilen. Die Ausstellung Christine Sun Kim: All Day All Night präsentiert Zeichnungen, Wandmalerei, Gemälde, Videoinstallationen und Skulpturen von 2011 bis zur Gegenwart. Die Exponate sind teilweise poetisch, teilweise humorvoll oder auch politisch. Die Schau eröffnet am 08. Februar im Whitney Museum of American Art in New York und schließt im Juli 2025, das genaue Datum ist noch nicht veröffentlicht.

Christine Sun Kim wurde in Orange County in der Nähe von Los Angeles geboren und lebt seit 2013 in Berlin. In ihrer Arbeit, die auch Performance umfasst, vermengt sie mehrere Informationssysteme wie Körpersprache, ASL, musikalische und grafische Notation und formt sie strukturell um. Beispielsweise zeigt sie so strukturelle Parallelen von Musik und der ASL auf. Darüber hinaus nutzt sie Klänge, um ihre eigene Beziehung zu verbalen Sprachen und ihrer Umwelt zu erkunden. Die Künstlerin ist auch bekannt für ihren Auftritt beim Super Bowl LIV (2020), wo sie die US-amerikanische Nationalhymne gebärdete. Seither wird die gesungene Hymne jedes Jahr durch Gebärdensprache begleitet.