Neuer Modus, altes Thema: Seit 2017 präsentiert der Vonovia Award für Fotografie Positionen zum Thema Zuhause. In den dokumentarischen, künstlerischen und kritischen Arbeiten der Fotografinnen und Fotografen wird die unglaubliche Bandbreite des Themas deutlich. Eine Jury wählte sechs Kunstschaffende für eine Meisterklasse aus, in der sie neue Arbeiten entwickelten. Jeweils drei Fotografinnen und Fotografen sind in den Kategorien Professionals und New Talents vertreten. Die Preisverleihung zur siebten Ausgabe des Awards fand bereits im November 2024 statt, gewonnen haben Sibylle Fendt in der Kategorie Professionals und Jakob Eckstein bei den New Talents. Vom 16. März bis zum 13. April sind nun die Arbeiten aller sechs Kunstschaffenden in einer Ausstellung in der Marktkirche Hannover zu sehen, die gemeinsam mit dem Sprengel Museum entstand. Weitere Werke stammen von Natalie Kepesz, Klara Meinhardt, Marlene Pfau und Christian Heymann.
Sibylle Fendt widmete sich in ihrer Fotoserie Bevor es soweit ist Menschen, die ihre Angehörigen in den letzten Tagen ihres Lebens beim Sterben zu Hause begleiten. Sie besuchte Menschen, die ihre letzte Lebensphase im Kreise von Familie und Freunden verbringen wollten. Die intimen Fotografien zeigen, wie die vertraute Umgebung gerade in der Zeit des Abschieds ein wichtiger Anker sein kann, der trotz der unbeschreiblichen Trauer, Geborgenheit und Halt gibt.
In seiner Fotoserie Besichtigt begleitete Jakob Eckstein Menschen über mehrere Monate mit der Kamera bei der Wohnungssuche und fing dabei Momente von Hoffnung und Ernüchterung, von Nähe und Rivalität ein. In seinen Schwarz-Weiß-Fotografien zeigte sich Eckstein als Beobachter der gegenwärtigen Realität auf dem Wohnungsmarkt in Städten wie Berlin. Seine Bilder erzählen von der zutiefst menschlichen Suche nach einem Zuhause in einer Stadt, in der Wohnraum knapp geworden ist.
Alle teilnehmenden Fotografierenden wurden während der Erstellung ihrer Fotoserien finanziell unterstützt, die Preisträger erhielten zusätzlich jeweils eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro. Zur Ausstellung in Hannover wird außerdem ein Publikumspreis vergeben, der mit 8.000 Euro dotiert ist. Im Laufe des Jahres 2025 sollen weitere Ausstellungstationen folgen.