Mit abstrakten Gemälden über weibliche Sexualität zog María Magdalena Campos-Pons (*1959) erstmals internationale Aufmerksamkeit auf sich. Weiterhin hatte die kubanisch-US-amerikanische Künstlerin großen Anteil an einer umfangreicheren Repräsentation Schwarzer Kubaner, die in der Kunst des Landes zuvor kaum eine Rolle gespielt hatten. Seither bewegt sich das Werk Campos-Pons‘ um diese und weitere zentrale Themen Gender, multikulturelle Identitäten, Mutterschaft und die Geschichte der Sklaverei. Dabei lässt sie auch ihre Familiengeschichte einfließen: Campos-Pons hat nigerianische und chinesische Vorfahren, die als Sklaven beziehungsweise Vertragsarbeiter nach Kuba kamen, um auf den Plantagen und in Zuckerfabriken zu arbeiten. Campos-Pons arbeitet vorwiegend mit Fotografie, Skulptur, Performance und audiovisuellen Medien, aber auch Malerei und Zeichnung gehört zu ihrem Repertoire. Sie erforscht nach eigener Aussage eine »gefühlte Geschichte«, die von Widerstandsfähigkeit, kultureller Vielfalt, Mythologie und bisher unbekannten Erzählungen handelt. Mit der Ausstellung María Magdalena Campos-Pons: Behold blickt das Getty Center auf 35 Jahre richtungsweisende Kunst zurück: Campos-Pons gilt als eine der wichtigsten Künstlerinnen Kubas. Die Schau ist vom 18. Februar bis zum 04. Mai in Los Angeles zu sehen.
María Magdalena Campos-Pons studierte in Havana und Boston. Sie war 2001 und 2013 Teilnehmerin der Biennale von Venedig. 2017 war sie auf der documenta 14 in Kassel vertreten und 2023 wurde ihr die MacArthur Fellowship verliehen. Zahlreiche namhafte Museen in Nordamerika besitzen Werke der Künstlerin in ihren Sammlungen, unter anderem das Museum of Fine Arts, Boston, das Art Institute of Chicago, das Museum of Modern Art und das Whitney Museum of American Art, beide in New York. Seit 2017 lehrt Campos-Pons an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee.
Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Brooklyn Museum, wo sie Ende 2023 bereits gezeigt wurde.