Wie sieht ein Land der Freunde aus?

Das BALTIC Centre for Contemporary Art in Gateshead, England, präsentiert ab dem 28. Mai eine Einzelschau über Carolina Caycedo mit dem Subtitel Land of Friends. Die Künstlerin wurde 1978 als Tochter kolumbianischer Eltern geboren und lebt heute in Los Angeles. Sie beschäftigt sich in ihren Werken mit Fragestellungen zu Gemeinschaftsgütern, Umweltgerechtigkeit, der Energiewende sowie kultureller und ökologischer Artenvielfalt. Als Grundlage für ihre künstlerisch-politische Arbeit dienen Caycedo unter anderem Feldstudien in Kommunen, die negativ von infrastrukturellem Wandel und Bauprojekten betroffen sind. Hinter ihrer Kunst steckt die Intention, die Betrachtenden dazu anzuregen, über das destruktive Wachstumstempo des Kapitalismus sowie den entsprechenden Widerstand und die benötigte Solidarität nachzudenken. Ihre Arbeit soll so zum Aufbau eines ökologischen Gedächtnisses beitragen und einen grundlegenden Raum für Klima- und soziale Gerechtigkeit eröffnen.

Caycedo setzt dabei einen Schwerpunkt auf Performances, Fotografie- und Videokunst, wovon das BALTIC nun die letzten zwanzig Schaffensjahre in ihrer ersten Überblicksausstellung in Europa umreißt. Carolina Caycedo – Land of Friends zeigt ihre vom Fluss Tyne inspirierte Auftragsarbeit, die ihre laufende River Book-Serie erweitert, und setzt sie neben weitere Serien der Künstlerin. Darunter befindet sich etwa Be Dammed (2012 - fortlaufend), ein Multimediaprojekt, das die Auswirkungen von Staudämmen und anderen großen Infrastrukturprojekten auf Gemeinden und die Umwelt untersucht. Bis zum 29. Januar 2023 soll die Soloshow laufen. 

Das BALTIC Centre for Contemporary Art im ostenglischen Gateshead bei Newcastle upon Tyne befindet sich in einer großen, umgebauten Mühle mit minimalistischem Interieur. Es präsentiert regelmäßig temporäre Ausstellungen zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen.