Zwischen Dynamik und Ruhe

Die Verlässlichkeit des Sehens hinterfragen: In ihren neuen Arbeiten formt die Künstlerin Frauke Petersen Architekturfotografien – Abbilder der Wirklichkeit – mit Sand zu flachen Reliefs um, die vielfältige Wahrnehmungsmöglichkeiten bieten. Je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel verleiht der raue Sand den Kunstwerken verschiedene Erscheinungsformen und ermöglicht unterschiedliche Interpretationen. Sand, von Wind und Wasser geleitet, lässt in der Natur dynamische Landschaften entstehen – vom Menschen wird er in starre architektonische Formen gepresst. Bei Frauke Petersen tritt der unsichtbare Baustoff an die Oberfläche und offenbart spielerisch den Kontrast von Dynamik und Ruhe. Gemeinsam mit der Künstlerin Kristin Grothe, die in anderen Techniken thematisch ähnlich arbeitet, zeigt Petersen ihre Werke in der Galerie Lüth in Husum-Schobüll. Die Ausstellung Kristin Grothe und Frauke Petersen. Neue Arbeiten ist dort vom 08. September bis zum 13. Oktober zu sehen.

Petersen, die am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt, ist arbeitete zunächst als Garten- und Landschaftsarchitektin, seit 1998 ist sie freischaffende Künstlerin. In ihrem Atelier in St. Peter-Ording, ihrem Geburtsort, untersucht sie die zahlreichen Eigenschaften des Sandes. Auf Reisen sammelt sie verschiedenfarbige Sande, die sich mit ihren kräftigen Rot- oder Schwarztönen deutlich von den uns vertrauten Farbtönen unterscheiden. Für ihre Arbeit wurde Petersen 2017 mit dem Kunst- und Kulturpreis des Rotary Clubs Eiderstedt ausgezeichnet.

Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint ein 104-seitiger Katalog zu Petersens Werken mit dem Titel Frauke Petersen. Räume im pictus verlag (ISBN 978-3-949674-15-0).