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Amédée Ozenfant
Nature morte puriste à la guitare
Estimate: 40.000 - 60.000 EUR
Price realised: 49.600 EUR
Price realised: 49.600 EUR
Description
1923/1924
Pastellkreiden und Graphitstift auf glattem dünnen Papier. Die Komposition (42,6 x 30,4 cm) mit Bleistift linear umrissen 45,7 X 34,7 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts weiß signiert und datiert 'ozenfant 1923-24'. - Mit kleinen Randmängeln. Vorderseitig an den Kanten auf Passpartout-Unterlage montiert.
Ganz dem Geist der Zeit entsprechend verfolgt der junge Amédée Ozenfant im Paris des frühen 20. Jahrhunderts aufmerksam die kubistischen Tendenzen der französischen Avantgarde. Ozenfant ist vielfältig interessiert und veröffentlicht neben seinem bekannten bildkünstlerischem Werk auch eine Reihe wichtiger Texte, darunter die Schrift „Après le cubisme“, die er 1918 gemeinsam mit Charles-Edouard Jeanneret (Le Corbusier) verfasst.
Der Kubismus ist für den künstlerischen Ansatz von Ozenfant und Le Corbusier Voraussetzung und dient nun mehr der Abgrenzung: Unter dem Begriff des „Purismus“ formulieren sie das künstlerische Programm einer neuen Avantgarde, die in Abkehr von den Entwicklungen des Kubismus die Prinzipien einer rationaleren bildnerischen Ordnung propagiert: ein Konzept der Vereinfachung, von klarer planimetrischer Disposition, die die Geometrie des Gegenstandes und die der Flächen aufeinander bezieht. Spätestens 1925 jedoch kommt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Künstlern an ein Ende, man hatte sich auseinanderentwickelt. Ozenfant betont nun die Eigenständigkeit der bildenden Kunst gegenüber der Architektur und allen funktionalen Zusammenhängen, vor allem sieht er sie gelöst von mechanischen oder industriellen Kontexten.
In der bildenden Kunst finden die Ideen des Purismus vor allem im Stillleben Umsetzung und so ist Amedée Ozenfants Fokussierung auf dieses Sujet folgerichtig. Unser Werk demonstriert eindrucksvoll, wie der Künstler die propagierte Klärung des Bildraumes kompositorisch umsetzt. In einem sensiblen Dialog von Fläche und Raum findet das Stillleben mit den klassischen Bildelementen wie Flasche, Gitarre und Tasse in ein fein balanciertes Gleichgewicht. So kühl Ozenfants Ordnungsprinzipien bisweilen wirken mögen, beindruckt doch vor allem das lebendige, meditativ-poetische Moment der zeichnerischen Realisation.
Ehemals Sammlung Marie Cutolli, Algier (beim Künstler direkt erworben); Galerie Myrbor, Paris (1928); Privatsammlung Lugano; Europäische Privatsammlung
Pastellkreiden und Graphitstift auf glattem dünnen Papier. Die Komposition (42,6 x 30,4 cm) mit Bleistift linear umrissen 45,7 X 34,7 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts weiß signiert und datiert 'ozenfant 1923-24'. - Mit kleinen Randmängeln. Vorderseitig an den Kanten auf Passpartout-Unterlage montiert.
Ganz dem Geist der Zeit entsprechend verfolgt der junge Amédée Ozenfant im Paris des frühen 20. Jahrhunderts aufmerksam die kubistischen Tendenzen der französischen Avantgarde. Ozenfant ist vielfältig interessiert und veröffentlicht neben seinem bekannten bildkünstlerischem Werk auch eine Reihe wichtiger Texte, darunter die Schrift „Après le cubisme“, die er 1918 gemeinsam mit Charles-Edouard Jeanneret (Le Corbusier) verfasst.
Der Kubismus ist für den künstlerischen Ansatz von Ozenfant und Le Corbusier Voraussetzung und dient nun mehr der Abgrenzung: Unter dem Begriff des „Purismus“ formulieren sie das künstlerische Programm einer neuen Avantgarde, die in Abkehr von den Entwicklungen des Kubismus die Prinzipien einer rationaleren bildnerischen Ordnung propagiert: ein Konzept der Vereinfachung, von klarer planimetrischer Disposition, die die Geometrie des Gegenstandes und die der Flächen aufeinander bezieht. Spätestens 1925 jedoch kommt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Künstlern an ein Ende, man hatte sich auseinanderentwickelt. Ozenfant betont nun die Eigenständigkeit der bildenden Kunst gegenüber der Architektur und allen funktionalen Zusammenhängen, vor allem sieht er sie gelöst von mechanischen oder industriellen Kontexten.
In der bildenden Kunst finden die Ideen des Purismus vor allem im Stillleben Umsetzung und so ist Amedée Ozenfants Fokussierung auf dieses Sujet folgerichtig. Unser Werk demonstriert eindrucksvoll, wie der Künstler die propagierte Klärung des Bildraumes kompositorisch umsetzt. In einem sensiblen Dialog von Fläche und Raum findet das Stillleben mit den klassischen Bildelementen wie Flasche, Gitarre und Tasse in ein fein balanciertes Gleichgewicht. So kühl Ozenfants Ordnungsprinzipien bisweilen wirken mögen, beindruckt doch vor allem das lebendige, meditativ-poetische Moment der zeichnerischen Realisation.
Ehemals Sammlung Marie Cutolli, Algier (beim Künstler direkt erworben); Galerie Myrbor, Paris (1928); Privatsammlung Lugano; Europäische Privatsammlung
Auction result well in line with expectations
The work Nature morte puriste à la guitare by Amédée Ozenfant was auctioned at Lempertz in Cologne in May 2019. The price achieved of EUR 49,600.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 40,000.00 – 60,000.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Amédée Ozenfant achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Verrerie in October 2016 with an auction result of GBP 557,000.00 (€ 620,514.87).
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Nature morte puriste à la guitare von Amédée Ozenfant kam im Mai 2019 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Der dabei erzielte Preis von EUR 49.600,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 40.000,00 – 60.000,00 angegeben worden. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Amédée Ozenfant erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Verrerie im Oktober 2016 mit einem Auktionsergebnis von GBP 557.000,00 (€ 620.514,87).