»Vor zweihundert Jahren hat die Fotografie hat unsere Welt verändert; seit wir sie nutzen, sehen wir die Welt mit anderen Augen und denken anders über sie nach«, sagt der Künstler Alejandro Cartagena (*1977). »Ich möchte Teil davon sein, wie dieses Medium unser Verständnis von sozialen, politischen und ökologischen Themen durch Bilder verändert hat.« In den letzten zwei Jahrzehnten hat Cartagena ein vielfältiges Werk geschaffen, in dem er das zeitgenössische Leben in Mexiko und dessen Wandel reflektiert. Seine Arbeiten – Fotografien, Collagen und KI-Videos – verbildlichen kulturelle Phänomene wie die Zersiedelung von Vorstädten, Migration, wirtschaftliche Ungleichheiten und das konfliktbeladene Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA. Das San Francisco Museum of Modern Art bietet mit ausgewählten Werken aus rund 20 Serien einen Überblick über sein Schaffen: Alejandro Cartagena: Ground Rules läuft noch bis zum 19. April 2026.
Die Ausstellung beginnt mit frühen Arbeiten des Fotografen, die sich mit dem alltäglichen Leben an der Grenze zwischen Mexiko und den USA befassen. Cartagenas Arbeiten zu Migration und den Hoffnungen, die mit einem Leben in einem anderen Land verbunden sind, sind von seiner eigenen Biografie beeinflusst. Mit 13 Jahren kam er aus der Dominikanischen Republik nach Mexiko und litt lange unter Anpassungsschwierigkeiten. Spätere Serien untersuchen die komplexen urbanen Strukturen und Beziehungen zwischen Stadtzentren und Vororten und Eigenheiten des täglichen Pendelverkehrs. In seiner neuesten Videoserie We Are Things (2025) greift Cartagena sein Interesse an Archivbildern aus einer neuen Perspektive wieder auf – mithilfe eines KI-Bildgenerators, der auf einem persönlichen Archiv trainiert wurde.