Art Institute Chicago

David Hockney: The Arrival of Spring, Normandy, 2020

Erst kürzlich, am 9. Juli, feierte David Hockney einen runden Geburtstag: Er wurde 85 Jahre alt. Die Pandemie machte er sich vor zwei Jahren unmittelbar zu Nutze, um nach Frankreich zu reisen und das Frühlingserwachen festzuhalten. Die daraus hervorgegangenen, typisch hockneyschen grell-bunten Momentaufnahmen zeigt das Art Institute in Chicago ab dem 20. August. 

20. August 2022
David Hockney. 27th April 2020, No. 1.
© David Hockney
David Hockney. 27th April 2020, No. 1.

Türkis trifft Neongrün trifft Violett trifft Blütenweiß und Taubengrau – Hockneys Kolorit hat sich über die Jahrzehnte kaum verändert. Die Gemälde strahlen etwas Kindliches aus, sind aber keineswegs undurchdacht. Mit seiner jüngsten Bildserie, die das Frühlingserwachen in Frankreich festhält, beweist er dies erneut. Zurückversetzt ins Jahr 2020 erinnert man sich wahrscheinlich nur an eines: den Beginn der Covid-19-Pandemie. Der damals 82-Jährige Hockney machte sich auf, um in die Normandie zu reisen. Dort bannte er von März bis April auf die Leinwand, was er beobachten konnte: Wie die Natur sich, dem lockdown-beherrschten Stadtleben entgegen, wie gewohnt neu entfaltete. Diese farblich beeindruckenden Werke zeigt das Art Institute Chicago ab dem 20. August unter dem programmatischen Titel David Hockney: The Arrival of Spring, Normandy, 2020

Er tritt damit in die Fußstapfen des französischen Impressionismus, der seinen Ursprung in der nordfranzösischen Region gefunden haben soll. Genau wie Monet, der, wie Hockney feststellte, 40 Quellen im normannischen Giverny beobachtet und abgezeichnet hat, griff auch er auf die Pleinair-Methode zurück. Das Besondere an den Bildern zum Frühlingserwachen ist, dass sie nicht analog, sondern digital entstanden sind. Hockney »malte« sie am iPad, ein Medium, mit dem er sich bereits seit 2011 auseinandersetzt und für das er eine eigens an ihn angepasste App besitzt. Zu sehen gibt es The Arrival of Spring bis zum 9. Januar 2023.Art.Salon

David Hockney. 17th April 2020, No. 2.
© David Hockney
David Hockney. 17th April 2020, No. 2.

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Efraim Habermann

Mit Stadtansichten aus Berlin wird Efraim Habermann in den 1960er-Jahren einem breiten Publikum als Fotograf bekannt. Seine Arbeiten zeichnen sich früh durch einen eigenen, prägnanten Stil und ungewohnte Perspektiven aus. Nach einer 50-jährigen Schaffensphase liegt heute ein umfangreiches, konsequent in Schwarz-Weiß gehaltenes fotografisches Werk mit zahlreichen Serien aus Israel, Venedig und Berlin, Stillleben, Portraits und fotografischen Collagen vor. Fast wie ein Kommentar zu seinem eigenen Bildverständnis wirken Habermanns »Perlen«, seine zumeist konstruktivistisch angelegten Aquarelle, geometrische Formen in kräftigen Farben, fein austariert zu einer postkartengroßen Komposition. Eine umfangreiche Werkschau mit Arbeiten aus dem Privatarchiv des Künstlers ist nun ab Mitte Februar in Berlin zu sehen.

von Felix Brosius, 04. February 2023
Werkschau in Berlin

Die mit dem art.salon verbundene artnow Gallery zeigt in der Ausstellung Efraim Habermann – Fotografie und Aquarell eine umfassende Werkschau der Fotografien und Aquarelle des Berliner Künstlers Efraim Habermann.

von Felix Brosius, 04. February 2023