Ein Wendepunkt der Renaissance: Filippino Lippis Jahre in Rom

Ein Aufenthalt in der Ewigen Stadt war schon im Leben vieler Kunstschaffender von großer Bedeutung, so auch bei Filippino Lippi (um 1547–1504). Der aus Prato bei Florenz stammende Maler war einer der berühmtesten Künstler seiner Zeit und wurde unter anderem von Lorenzo de‘ Medici, dem faktischen Herrscher von Florenz, verehrt. Er förderte unter anderem auch Michelangelo Buonarotti und Sandro Botticelli, der einen großen Einfluss auf Filippino Lippis Frühwerk übte. Unter de‘ Medicis Herrschaft wurde Florenz die wichtigste Stadt der Künste während der Renaissance. Auf Empfehlung seines Patrons reiste Filippino Lippi nach Rom, um die Antike zu studieren und die Carafa-Kapelle in Santa Maria sopra Minerva auszumalen, woran er von 1489 bis 1493 arbeitete. Die Fresken zeigen seinen veränderten Stil mit dunklerer Farbgebung, inspiriert von Fragmenten antiker Gemälde und Skulpturen. Auch nach seiner Rückkehr nach Florenz hielt Filippino Lippi an seinem neuen »römischen« Stil fest. Die Ausstellung Filippino Lippi and Rome widmet sich ganz diesem Wendepunkt im Schaffen des Künstlers. Vom 28. November 2025 bis zum 22. Februar 2026 sind 25 Gemälde, Zeichnungen und Antiquitäten im Cleveland Museum of Art zu sehen.

Jedes Exponat wurde sorgfältig ausgewählt, um die verschiedenen Schaffensphasen in Filippino Lippis Werk aus der Zeit vor, in und nach Rom zu erläutern. Zum ersten Mal werden diese verwandten Kunstwerke zusammengeführt, wobei in einigen Fällen Gemälde mit ihren Studien wieder vereint werden. Eines der gezeigten Gemälde ist Die Heilige Familie mit Johannes dem Täufer und der Heiligen Margareta (circa 1488–1493), in Tempera und Öl auf Holz gemalt und das einzige bekannte Einzelstück des Meisters aus den Jahren in Rom. Es wurde von Oliviero Carafa in Auftrag gegeben, während dessen Kapelle mit den Fresken ausgemalt wurde.