Australien: Fremantle Biennale mit Raki Nikahetiya

Vom Land getragen – auf der Suche nach Heimat

Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.

03. December 2025
Raki Nikahetiya, 50000 years or for as long as we remember, 2025
Courtesy of the artist and Fremantle Biennale, Photos by Rebecca Mansell
Raki Nikahetiya, 50000 years or for as long as we remember, 2025

Kann ein Zufluchtsort eine Heimat werden? Eine neue Heimat, eine vorrübergehende? Unter dem Titel SANCUTARY 25 stellte die Fremantle Biennale vom 13. bis 30. November ortsspezifische zeitgenössische Kunst vor, die sich mit Fragen vom Suchen, Finden und Formen von Heimat befassen. Die Organisatoren der Biennale in Fremantle bei Perth setzen sich für einen respektvollen Umgang mit der Kultur der Whadjuk, den traditionellen Besitzern des Gebiets Walyalup, ein. Die ortsspezifischen Kunstwerke ermöglichten es Kunstschaffenden wie Besuchenden, eine tiefergehende Verbindung zum Land aufzubauen und das übergreifende Thema der Biennale intensiv reflektieren zu können.

Einer der teilnehmenden Kunstschaffenden war Raki Nikahetiya, dessen Œuvre Kunsthandwerk, experimentelle Fotografie und Installationskunst umfasst. Sein Werk, von persönlichen Erfahrungen geprägt, eröffnet neue Perspektiven auf Heimat und Identität: Der in Sri Lanka geborene Künstler erlebte die Vertreibung wegen des Bürgerkriegs und wuchs in Österreich auf. Mittlerweile lebt er in Colombo in Sri Lanka, arbeitet jedoch regelmäßig auch in Neu-Delhi, London und Wien. Auf der Fremantle Biennale präsentierte er seine sensorische Installation FIFTY THOUSAND YEARS, or for as long as we remember: Er stellt das verhältnismäßig kurze Leben des Menschen, auf der Suche nach Heimat, der dauerhaften Existenz des Landes, auf dem der Mensch geht, gegenüber. Seine Installation ermöglicht sensorische Erfahrungen und Begegnungen mit Objekten und Fotografien, während zugleich Tonaufnahmen von acht Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Flucht und neuer Sesshaftigkeit erzählen, zu hören sind.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Raki Nikahetiya Mitbegründer der sā Ladakh Biennale: Die höchstgelegene Land Art Biennale Asiens verschafft regenerativer Land Art Sichtbarkeit und steht im Zeichen eines multikulturellen Austauschs über lokale und globale Lösungen beim Klimawandel. Nikahetiya, das Sā-Team und Sponsoren ermöglichten eine Kooperation mit der Fremantle Biennale, die die künstlerische und kulturelle Begegnung zwischen den Regionen Ladakh in Indien und Walyalup in Australien fördert. Mit dem Bildhauer Stanzin Tsepel und der interdisziplinären Künstlerin Arunima Dazess Wangchuk stellten erstmals Kunstschaffende aus Ladakh in Australien aus. Im Gegenzug wird die in Fremantle lebende Künstlerin Shupiwe Chongwe an der nächsten Edition von sā Ladakh im Jahr 2026 teilnehmen.Art.Salon

Raki Nikahetiya, 50000 years or for as long as we remember, 2025
Courtesy of the artist and Fremantle Biennale, Photos by Rebecca Mansell
Raki Nikahetiya, 50000 years or for as long as we remember, 2025
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