Gewinne des Verlusts
Sie gilt als eine der wichtigsten Fotografinnen der Gegenwart und erhält nun ihre erste museale Einzelausstellung in Österreich: In der ALBERTINA in Wien eröffnet am 11. Juli die Ausstellung Jitka Hanzlová: Identitäten mit einer breiten Auswahl ihrer bekanntesten Serien.
1982: Mit Mitte 20 floh Jitka Hanzlová, die beim Fernsehen in Prag arbeitete, allein aus der Tschechoslowakischen Republik nach Westdeutschland. Die Flucht brachte ihr Freiheit, aber auch Einschränkungen im fremden Land mit einer fremden Sprache. Von 1987 bis 1994 studierte Hanzlová Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie in Essen und fand eine neue, universelle Sprache. Innerhalb kürzester Zeit machten ihre biografisch gefärbten fotografischen Serien über Exil, Erinnerung und Identitätssuche sie international bekannt. Hanzlová untersucht in einer Mischung aus Sinnlichkeit und Sachlichkeit, wie sich neue Erfahrungen auf Erinnerungen auswirken und Wege zu neuen Perspektiven ebnen. In der ersten musealen Einzelausstellung der Künstlerin in Österreich sind zahlreiche Arbeiten ihrer bekanntesten Serien zu sehen, darunter Rokytnik (1990-1994), Bewohner (1994-1996), Female (1997-2000) und Forest (2000-2005). Die Schau Jitka Hanzlová: Identitäten ist vom 11. Juli bis zum 02. November in der ALBERTINA in Wien zu sehen.
Hanzlová (*1958) zählt zu den international renommiertesten Fotografinnen unserer Zeit. Sie war Gastprofessorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Zürcher Hochschule der Künste und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet: Sie erhielt beispielsweise 1993, noch als Studentin, den renommierten Otto-Steinert-Preis, dann 1995 den European Photography Award und 2007 den Paris Photo Prize for Contemporary Photography. Hanzlovás Fotos sind immer Hochformate, in Farbe und nicht nachbearbeitet.
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