London: Belmacz zeigt Einzelschau von Gernot Wieland

Halb Nackt

Wie es ist, halbnackt zu sein, ergibt sich für die meisten Menschen aus der Situation. Dem Zustand, der sowohl fragil als auch vitalisierend sein kann, nähert sich der österreichische Künstler Gernot Wieland in der Einzelschau Halb Nackt, die die Belmacz Galerie in London vom 1. März bis zum 7. April veranstaltet. Naive Zeichnungen treffen auf reparierte Vasen.

01. March 2023
Gernot Wieland  Psychogram, 2022 ink on paper
© der Künstler und Belmacz, London
Gernot Wieland, Psychogram, 2022, Tinte auf Papier

Die Belmacz Galerie in London stellt ab dem 1. März eine Einzelausstellung des österreichischen Künstlers Gernot Wieland vor. Halb Nackt geht auf die zerbrechliche Form des Körpers, des Geistes und des Selbst ein, indem sie den Künstler etwa aus den Augen eines heranwachsenden Kindes sprechen lässt. Bereits aus seinen filmischen Arbeiten bekannt, begreift sich Wieland auch in den skizzenhaften Zeichnungen wieder als psychologischer Vermittler der nackten Existenz. Seine Methode: die Komplexität durch feste Medien subtil herunterzubrechen – auf den Prozess der Identitätsfindung. 

Die krakeligen Linien, das körnige Filmmaterial und die absurden Präsenzen muten stümperhaft an. Mit diesen einfachen Prozessen dechiffriert Wieland die komplexen Vorgänge des Aufwachsens, der psychologischen Brüche und der Heilung. Die Einzelschau reiht zappelnde Zeichnungen wie Caravaggio (2022) an eine zerbrochene und halb reparierte Vase – sie begleitet die Besuchenden bis zum 7. April durch ein Narrativ des fragilen Halb-Nacktseins. 

Gernot Wieland (*1968, Horn, Österreich) studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien und absolvierte seinen Master an der Universität der bildenden Künste in Berlin.Art.Salon

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