Wien: Hito Steyerl im Museum für angewandte Kunst

Hell Yeah, Robots!

In ihrer ersten Einzelausstellung in Wien zeigt die renommierte Künstlerin Hito Steyerl kritische Analysen der Verbindung von technischer Entwicklung und soziopolitischen Konflikten. Die Schau Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen eröffnet am 25. Juni im Museum für angewandte Kunst.

24. June 2025
Hito Steyerl, Mechanical Kurds, 2025, Videoinstallation
Courtesy of Hito Steyerl, Andrew Kreps Gallery, New York, Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul © Hito Steyerl, Videostills: © Hito Steyerl, VG Bild-Kunst, Bonn 2025
Hito Steyerl, Mechanical Kurds, 2025, Videoinstallation

Mit zwei gegenübergestellten interdisziplinären Werken beleuchtet Hito Steyerl in ihrer ersten Wiener Einzelausstellung durch neueste Technologien evozierte gesellschaftliche Prozesse. Die multimediale Installation Hell Yeah We Fuck Die (2016) basiert auf Worten, die in den englischsprachigen Musikcharts der 2010er Jahre laut dem Magazin Billboard am häufigsten gebraucht wurden. Als animiertes Schriftbild leuchten sie an mehreren Stellen der Installation auf, die an einen militärischen Hindernislauf erinnert. Die Installation wird ergänzt durch zwei Videoarbeiten, die Einsatzmöglichkeiten von Robotern in Kriegen thematisieren. Krieg steht auch im Zentrum ihrer zweiten Arbeit, der Videoinstallation Mechanical Kurds (2025). Darin erzählen Betroffene aus unterschiedlichen Perspektiven von Krieg und Krisen in den kurdischen Gebieten der Türkei, Syriens und des Irak im Zusammenhang mit KI. Steyerl interviewte für die Arbeit auch zwölf Geflüchtete aus Syrien, die von internationalen Firmen für die Bearbeitung von militärischem Bildmaterial für KI-Modelle beauftragt wurden. Die Ausstellung Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen ist vom 25. Juni 2025 bis zum 11. Januar 2026 im Museum für angewandte Kunst in Wien zu sehen.

Hito Steyerl (*1966) ist bekannt für ihr facettenreiches Œuvre, das sich zwischen Wirklichkeit und Fiktion bewegt und immer wieder Militarisierung und deren Vernetzung mit der Zivilgesellschaft verarbeitet. Sie zählt zu den einflussreichsten Kunstschaffenden der Gegenwart und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2019 mit dem Käthe-Kollwitz-Preis. Mit dem Titel ihrer aktuellen Ausstellung, kuratiert von Bärbel Vischer, bezieht sie sich auf den Wiener Satiriker und Kulturkritiker Karl Kraus (1874-1936). Das Zitat stammt aus dessen Werk Nachts (1918), einem Kommentar zur damaligen Weltpolitik. Seit 2024 lehrt Steyerl als Professorin für Aktuelle Digitale Medien an der Akademie der Bildenden Künste München.Art.Salon

Hito Steyerl, Mechanical Kurds, 2025, Videoinstallation
Courtesy of Hito Steyerl, Andrew Kreps Gallery, New York, Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul © Hito Steyerl, Videostills: © Hito Steyerl, VG Bild-Kunst, Bonn 2025
Hito Steyerl, Mechanical Kurds, 2025, Videoinstallation

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