Jura: Facetten eines Gebirges

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Juragebirge, auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz, zu einem beliebten Reiseziel. Dazu beigetragen haben unter anderem die Gemälde von Caspar Wolf, einem Pionier der Hochgebirgsmalerei. Als Reaktion auf die vernunftorientierte Aufklärung und das strenge Regelwerk des Klassizismus geriet die unberührte Landschaft zu einem zentralen Motiv der Vorromantik. Die gewisse Sehnsucht nach der Landschaft hielt sich in den Gemälden folgender Künstlergenerationen, in denen die Industrialisierung des Gebietes und die Erschließung durch die Eisenbahn kaum abgebildet wurden. Erst zeitgenössische Perspektiven widmen sich der Urbanisierung und den veränderten Lebenswelten im Jura. Das Kunstmuseum Solothurn zeigt in Jurabilder, wie das Gebirge künstlerisch dargestellt wurde, vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In neueren Arbeiten, wie etwa den eigens für die Schau entwickelten Videoperformances von Anne und Jean Rochat, steht der veränderte Blick auf die Natur im Vergleich zu früheren Jahrhunderten im Vordergrund. Die Ausstellung läuft vom 19. Januar bis zum 4. Mai.

Die umfassende Präsentation zeigt unter anderem Kunstwerke von Caroline Bachmann, Marie José Burki, Elizabeth Campbell, Edouard Castres, Eugène Cattin, Jeanne Chevalier, Le Corbusier, Gustave Courbet, Ferdinand Hodler, Monique Jacot, Charles L'Eplattenier, Meret Oppenheim, Auguste Pointelin, Edouard Quiquerez, Augustin Rebetez, Anne und Jean Rochat und Caspar Wolf. Erstmals arbeitet das Kunstmuseum Solothurn mit den Solothurner Filmtagen zusammen, das in einem Spezialprogramm internationale wie nationale historische und aktuelle Filme zum Drehort Jura zeigt. Die Filmtage finden vom 22. bis 29. Januar statt.