Kunstmuseum Bonn zeigt außergewöhnliche Werkschau von Maria Lassnig

Sie malte nicht nur nach Seheindrücken, sondern mit allen Sinneswahrnehmungen: Maria Lassnig stützte ihre Kunstwerke auf eine intensive Selbstwahrnehmung. Bekannt geworden sind die Fotografien, in denen Lassnig auf der Leinwand liegt und mit geschlossenen Augen malt. In der Ausstellung Maria Lassnig – Wach bleiben des Kunstmuseums Bonn wird ein großer Bogen vom Frühwerk der Künstlerin bis zu ihren letzten großformatigen Arbeiten gespannt. Zu sehen sind die fast 40 Kunstwerke vom 10. Februar bis 08. Mai 2022.

Maria Lassnig (1919-2014) begann schon früh, ihren eigenen Weg zu gehen. Nach einem erkenntnisreichen Paris-Aufenthalt begründete sie gemeinsam mit Arnulf Rainer die informelle Malerei in Österreich, doch die organisierte Ausstellung fiel bei Kritik und Publikum durch. Lassnig erzählte später, dass ihr sogar Prügel angedroht wurden. Daraufhin lebte sie in Paris und New York, wo sie mit der körperbewussten Malerei experimentierte, für die sie heute bekannt ist. Lassnig gilt damit als Vorreiterin der feministischen Body-Art und des Wiener Aktionismus. 1980 erhielt sie als erste Frau im deutschsprachigen Raum eine Professur für Malerei. Seitdem konnte Lassnig beim zeitgenössischen Publikum als Künstlerin Erfolge verzeichnen. Sie nahm 1982 und 1997 an der documenta in Kassel teil und erhielt 2013 auf der Biennale von Venedig eine Auszeichnung für ihre Lebensleistung.