New York: Museum of Modern Art zeigt Wilfredo Lam

Moderne Malerei als Dekolonisation

Mit seiner bisher größten Retrospektive in den USA ehrt das Museum of Modern Art Wilfredo Lam. Der kubanische Maler widmete sein Werk der sozialen Gerechtigkeit und wurde zum Inbegriff des transnationalen Künstlers. Die Ausstellung Wilfredo Lam: When I Don’t Sleep, I Dream eröffnet am 10. November in New York.

10. November 2025
Wifredo Lam with La jungla (The Jungle) (1942–43), left, La mañana verde (The Green Morning) (1943), right, and La silla (The Chair) (1943), on the floor, in his Havana studio, 1943
Archives SDO Wifredo Lam, Paris
Wifredo Lam with La jungla (The Jungle) (1942–43), left, La mañana verde (The Green Morning) (1943), right, and La silla (The Chair) (1943), on the floor, in his Havana studio, 1943.

»Lams Vision und sein Engagement, seine Malerei zu einem »Akt der Dekolonisation« zu machen, wie er es ausdrückte, hat die moderne Kunst für immer verändert«, erläutert Christophe Cherix, Direktor des Museum of Modern Art in New York. »Er stellte Kulturen der Diaspora in den Mittelpunkt der Moderne – nicht als peripheren Einfluss, sondern als zentrale, schöpferische Kraft.« Der kubanische Maler Wilfredo Lam (1902-1982) verbrachte den Großteil seines Lebens in Spanien, Frankreich und Italien. Sein Werk vereint surrealistische und kubistische Ansätze mit seiner eigenen Perspektive und Afro-Karibischen spirituellen und politischen Überzeugungen. So entstand ein einzigartiges Œuvre, das für das junge 20. Jahrhundert einen fortschrittlichen Blick auf soziale Gerechtigkeit in Europa verbreitete. Ab 1961 lebte Lam in Italien, wo er sich auch mit Bildhauerei, Keramik und Druckgrafik befasste. Die große Retrospektive Wilfredo Lam: When I Don’t Sleep, I Dream des Museum of Modern Art in New York bietet mit über 130 Kunstwerken einen umfassenden Querschnitt des künstlerischen Schaffens von den 1920ern bis in die 1970er. Die Ausstellung ist vom 10. November 2025 bis zum 11. April 2026 in New York zu sehen.

Wilfredo Lam gilt als einer der innovativsten Künstler der Moderne, dessen Arbeiten sich gegen Kolonialisierung und Rassismus richten und heute noch von hoher Bedeutung sind. Sein bekanntestes Gemälde ist La jungla (The Jungle) (1942-43), das sich seit 1945 in der Sammlung des Museum of Modern Art befindet und bei seiner ersten öffentlichen Präsentation 1943 kontrovers aufgenommen wurde. Im Zentrum stehen die karibische Landschaft und die Sklaverei, aber auch der fließende Übergang von physischem und spirituellen Raum. Weiterhin ist in der Ausstellung Grande Composition (Large Composition) (1949) zu sehen, das einen Wendepunkt in der Arbeit des Künstlers markierte: Seine Farbpalette wurde dunkler, um unbestimmte Räume darzustellen, und hier klingen erstmals Lams spätere Experimente mit der Abstraktion an. Das Bild wird erstmals seit über 60 Jahren wieder öffentlich gezeigt.Art.Salon

Wifredo Lam. Je Suis (I Am), 1949
© Wifredo Lam Estate, Adagp, Paris / ARS, New York 2025
Wifredo Lam. Je Suis (I Am), 1949. Oil on canvas, 49 × 42 15/16″ (124.5 x 109 cm). Private collection.

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