London, Tate Modern: »Nigerian Modernism«

Natürliche Synthesen: Nigerianische Kunst im 20. Jahrhundert

Mit über 250 Kunstwerken präsentiert die Tate Modern die Entwicklung der künstlerischen und kulturellen Revolution Nigerias seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Nigerian Modernism eröffnet am 08. Oktober in London mit Arbeiten etwa von Uzo Egonu, El Anatsui und Ben Enwonwu.

08. October 2025
Uzo Egonu, Women in Grief, 1968
© The estate of Uzo Egonu. Tate.
Uzo Egonu, Women in Grief, 1968

Seit dem 01. Oktober 1960 ist Nigeria unabhängig vom Vereinigten Königreich. Dieser bedeutende Schritt ging mit Optimismus einher, der auch Künstlergruppen erfasste, die nach einer neuen Kunst für ihr junges Land suchten. Die Ausstellung Nigerian Modernism der Tate Modern in London setzt in den 1940ern an, als Rufe nach der Dekolonialisierung Afrikas lauter wurden. Viele Kunstschaffende aus Nigeria kamen unter dem Einfluss des britischen Bildungssystems mit moderner europäischer Kunst in Berührung, die sie später weiterentwickelten und mit indigenen Kunsttraditionen kombinierten. Eine wichtige Rolle nahm die Künstlerin und Lehrerin Clara Etso Ugbodaga-Ngu (1921-1996) ein, die mit ihrem Konzept der »natürlichen Synthese« zahlreiche Künstler beeinflusste. Der Ausbruch des nigerianischen Bürgerkriegs 1967 kehrte den Optimismus der Unabhängigkeit ins Gegenteil und stellte Kunstschaffende vor neue Herausforderungen. Nigerian Modernism präsentiert über 250 Kunstwerke von über 50 Kunstschaffenden und zeigt die Entwicklung der Kunst bis zum Ende des 20. Jahrhunderts auf. Die Ausstellung ist vom 08. Oktober 2025 bis zum 10. Mai 2026 in London zu sehen.

Die Schau der Tate Modern ist die erste umfassende zur Entwicklung der nigerianischen Kunst im Vereinigten Königreich. Die Kunstwerke umfassen Gemälde, Skulpturen, Textilkunst, Keramiken und Zeichnungen. Sie stammen aus diversen öffentlichen und privaten Sammlungen aus Afrika, Europa und den USA. Unter den ausgestellten Kunstschaffenden finden sich Jimoh Akolo, Uzo Eguno, El AnatsuiBen EnwonwuYusuf GrilloLadi KwaliBruce OnobrakpeyaTwins Seven Seven, Obiora Udechukwu und Clara Etso Ugbodaga-Ngu. Die Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, die kreativen Kräfte, die die moderne Kunst in Nigeria revolutioniert haben, gebündelt zu sehen.Art.Salon

Jimoh Akolo, Fulani Horsemen, 1962
© Reserved. Courtesy Bristol Museum and Art Gallery
Jimoh Akolo, Fulani Horsemen, 1962

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