»Ursula – Das bin ich. Na und?«
1954 erkannte Jean Dubuffet den Wert, den die Künstlerin Ursula für sein Musée de l’Art Brut haben könnte. Auch André Breton begeisterte sich für die Künstlerin, die sich dem Surrealismus nur auf der geistigen Ebene zuschreiben lässt. Ihre mythischen Mischwesen und »eigenwilligen Bilderfindungen« sollen ab dem 18. März eine junge Generation zur Einzelschau ins Museum Ludwig nach Köln locken.
Sie nannte sich schlicht Ursula – die 1921 in Mittenwalde geborene und seit 1999 verstorbene Künstlerin Ursula Schultze-Bluhm belegt ab dem 18. März das Museum Ludwig in Köln. Die Ausstellung Ursula – Das bin ich. Na und? zeigt 236 Arbeiten, 44 davon aus der hauseigenen Sammlung. Sie drücken Ursulas Einstellung zum Surrealismus als Geisteshaltung aus. Wegen ihres Bestrebens, neue Welten zu eröffnen und alte Hierarchien aufzubrechen, bringt das Museum Ludwig sie mit Kunstschaffenden wie Leonora Carrington, Leonor Fini, Dorothea Tanning und Unica Zürn in Verbindung. Ihre Arbeiten aber allein in den Surrealismus einzugruppieren, würde höchstens einzelnen Aspekten gerecht. Sie streifen ebenso die Naive Malerei oder gar die individuelle Mythologie.
Ursulas verkapptes Talent erkannten auch Koryphäen wie André Breton und Jean Dubuffet – weil letzterer so überzeugt war, nahm er in den 1950er Jahren einige ihrer Arbeiten in sein Musée de l’Art Brut auf. Das Museum Ludwig ist voller Zuversicht mit Ursulas Art, festgefahrene Dualismen wie Mann/Frau zu hinterfragen und Transformationsprozesse in eine mystische Bildsprache zu übersetzen, auch eine junge Generation beflügeln zu können. Wer die »eigenwilligen Bilderfindungen«, die sich aus Ursulas Leitmotiv der Pandora heraus als fantastische Mischwesen in düsteren bis knallbunte Szenerien wiederfinden, sehen möchte, hat dafür bis zum 23. Juli Zeit.
Auktionsergebnisse von Schultze-Bluhm
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