VBKW präsentiert neue Mitglieder

Ein menschenleerer Raum ist keineswegs geschichtslos: In ihm finden sich immer historische und kulturelle Spuren. Die Malerin Carola Dewor hat sich ganz der Darstellung von Interieurs verschrieben und untersucht die komplexen Geschichten, die sie bieten: » In meinen Bildern möchte Ich Zeit, Vergangenheit und Gegenwart, ihre atmosphärischen und psychologischen Zusammenhänge sichtbar machen. Das Interieur bietet mir hierfür ein breites sinnlich-visuelles Vokabular. Es sind die offenen Geschichten, die sich in bewohnten Räumen manifestieren und sich immer auch auf meine eigene Geschichte, meine eigene Zeit beziehen.« Mit zwei Werken ist Dewor in der Ausstellung Neue Mitglieder des Verbands Bildender Künstler und Künstlerinnen Baden-Württemberg (VBKW) vertreten und ist damit eine von 34 Nominierten für den Förderpreis. Dieser wird alle zwei Jahre von einer Jury verliehen. Die von Bettina Michel kuratierte Schau eröffnet am Abend des 9. Februar in der Galerie KUNSTBEZIRK in Stuttgart und endet am 16. März.

Carola Dewor gesteht ihren Bildern eine eigene Dynamik zu: sie leitet Farbe und Form an, erhält Antworten und reagiert darauf. So entstehen im Wechselspiel atmosphärische, rätselhafte Bilder, die nicht bis zum Ende logisch erklärbar sind. Das Versprechen lebt vom einfallenden Licht, das den Raum gestaltet und Interpretationsspielräume öffnet. Im Verborgenen beruht auf fotografischer Vorlage und begann ebenfalls als Projekt mit Fokus auf das Licht. Während des Malens wurde Dewor klar, dass das Bild sich um den Sessel und den Sekretär dreht. Sie sind das Rätsel des Bildes, das Zentrum der Geschichten, die das Gemälde suggeriert.

Dewor ist Teilnehmerin des Künstlerprogramms des Art.Salon und kann eine lange Liste an Einzelausstellungen vorweisen. In den frühen 1980ern war sie Stipendiatin des renommierten California Institute of the Arts in Santa Clarita nahe Los Angeles.