Die Vorträge befassen sich sowohl mit historischen als auch gegenwärtigen Themen, sodass die Veranstaltung trotz des Spartencharakters ein recht breites Publikum ansprechen dürfte. Seit der Frühen Neuzeit haben künstlerische und wissenschaftliche Entwicklungen beziehungsweise Fortschritte in immer größeren Schritten stattgefunden. Dabei weisen diese Disziplinen viele Verknüpfungen auf. Astronomische und physikalische Erkenntnisse etwa wurden in Kunstwerken dargestellt und neues Wissen in Lehrbüchern durch detaillierte Zeichnungen anschaulich gemacht. Maler und Bildhauer wiederum, dem Vorbild des universalgelehrten Künstlers folgend, befassten sich nicht nur in Einzelfällen beispielsweise mit der Chemie oder der Anatomie, waren somit selbst Wissenschaftler. Bis in die Gegenwart kreuzten sich die Wege von Kunst und Wissenschaft regelmäßig. Zurzeit sind etwa Umweltschutzaspekte, die ebenfalls in dieser Reihe diskutiert werden, in beiden Bereichen ein bestimmender Faktor.
Das Fluide, heute disziplinenübergreifend grundlegend für Theorie- und Modellbildungen oder zum Beispiel bei NFTs in der Kunstwelt dieses Jahr äußerst präsent, ist als Gegensatz zum Festen das verbindende Element der Vorträge. Für Kunstinteressierte sei besonders auf die Vorträge »Nichts fließt? Künstlerische Praxis und Kunsthistoriographie abseits der perfettissima strada dell‘oglio« von Anna Degler, »Feuer- und Wasserwelten. Frühneuzeitliche Konzepte dissolutiver Naturgewalten als Folie einer Ästhetik des Fluiden« von Anna Eusterschulte und »L’uno è stabile marmo, e sasso alpino, / l’altra è mobile umor, che corre al chino. Fluide Skulpturen der Frühen Neuzeit« von Frank Fehrenbach hingewiesen.
Ausgewählte Vorträge können anschließend auf dem Youtube-Channel des Centro Tedesco di Studi Veneziani aufgerufen werden.