Zum Lachen ins Museum gehen

Am 11. November um 11 Uhr 11 läutet das Rheinland wie immer die »fünfte Jahreszeit« ein. Mittendrin: die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Die städtische Bundeskunsthalle fügt sich an diesem Tag ihrem heimischen Schicksal und widmet sich mit der Ausstellung ERNSTHAFT? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst an diesem Tag dem Herzstück der Region. Dass Karneval Albernheit kann, ist ein offenes Geheimnis. Wie Künstlerinnen und Künstler mit Witz an ihre Arbeit gehen, will das Museum dem Publikum mit der Veranstaltung beweisen. 

Die Ausstellung kokettiert laut Bundeskunsthalle mit »dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, dem Camp-Ansatz, der B-Movie-Kultur, Science-Fiction und Horror, aber auch mit der Unreife, der Idiotie, der Intuition und natürlich der Leidenschaft.« Sie präsentiert Werke vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart von insgesamt rund 100 Künstlerinnen und Künstlern. In den Fokus rückt sie die klassische Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Neben kühnen Innovationen, einer radikalen Verneinung und verblüffenden ästhetischen Prinzipien traute man sich hier über die Kunst an »eine besondere Art des Lachens« heran und brachte Autoritäten ins Wanken. Die Ausstellungsflächen teilen sich humorvolle Zeitgenossinnen und -genossen der verschiedensten Stilrichtungen: vom Renaissance-Künstler Pieter Bruegel dem Älteren über den Dada- und Surrealismus-Pionier Marcel Duchamp bis hin zur Gegenwartskünstlerin Nicole Eisenman beweisen alle Exponate ihren eigenen Sinn für Humor und Enthusiasmus. Die Ausstellung findet zwischen dem 11. November und dem 10. April 2023 statt.