Eine neue Nähe zur Natur

Die Romantik war eine facettenreiche Kunstbewegung, ein wesentlicher Bestandteil war ein neues Interesse an der Natur. Anstelle von idealisierten Landschaften traten genaue Naturbeobachtungen, Darstellungen von außergewöhnlichen, teilweise zerstörerischen Naturphänomenen oder die Erhabenheit der Natur in den Vordergrund. Die Gattung Landschaftsgemälde erfuhr in der Zeit der Romantik eine bisher ungeahnte Würdigung. Von besonderer Bedeutung waren auch Zeugnisse aus Menschenhand, wie mittelalterliche Ruinen. Oft von Vegetation überwuchert, symbolisierten sie die Widerstandfähigkeit der Natur, den unentrinnbaren Verlauf der Zeit oder sie spielten als neu geachtetes kulturelles Erbe Rollen in vermehrt aufkommenden Nationalgedanken. Das Getty Center in Los Angeles zeigt in A Brush with Nature: Romantic Landscape Drawings Werke vieler berühmter Maler des späten 18. und des 19. Jahrhunderts, die die komplexe Beziehung von Künstler und Natur verdeutlichen. Die Ausstellung läuft vom 18. Februar bis zum 25. Mai.

Nie zuvor arbeiteten Künstler so oft en plein air wie in der Zeit der Romantik. Sie hielten genaue Naturbeobachtungen und Details in Zeichnungen und Aquarellen fest, die ihnen als Studien für ihre Gemälde dienten, die in den Ateliers angefertigt wurden. Manche Künstler betrachteten auch die Zeichnungen bereits als vollwertige Kunstwerke: eine Idee, die in vorigen Kunstepochen undenkbar gewesen ist. In der Ausstellung werden unter anderem Zeichnungen von Gilles-François-Joseph Closson, Caspar David Friedrich, Théodore Géricault, Paul Huet, Alfred William Hunt, Franz Kobell, Hubert Robert, Philipp Otto Runge und William Turner gezeigt. Die meisten Exponate stammen aus der Sammlung des Getty Center.

Die Bilder wurden am 20. Februar ergänzt.