Am 29. Januar eröffnet im Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster die Ausstellung Schwarze Moderne - Afrika und die Avantgarde, die sich mit der komplexen Beziehung zwischen Werken indigener afrikanischer Kunst und den Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Denn Größen wie Pablo Picasso, Man Ray oder Henri Matisse ließen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts von ebendieser afrikanischen Kunst und ihrer Formsprache inspirieren, die nach Einschätzung der europäischen Kunstauffassungen einen revolutionären Charakter hatte. Daher wären Bewegungen wie der Kubismus, Dadaismus, Surrealismus oder die Gegenwartskunst, in ihrer Form als solche, ohne die verschiedenen Stilelemente afrikanischer Kunst nicht denkbar. Bis zum 01. Mai 2022 haben Besuchende im Kunstmuseum Pablo Picasso daher die Gelegenheit, sich mit der Einzigartigkeit afrikanischer Kunst auseinanderzusetzen und sie als Basis der Moderne neu zu entdecken.
Schwarze Moderne - Afrika und die Avantgarde zeigt Skulpturen und Masken indigener Künstler und Künstlerinnen aus einer Vielzahl an unterschiedlichen afrikanischen Ethnien ebenso wie Malereien, Skulpturen, Grafiken, Filmen und Fotografien aus der Klassischen Moderne Europas, darunter Werke von Hannah Höch, Fernand Léger, Henri Matisse, Pablo Picasso und Man Ray. Dabei stellen aktuelle Auffassungen von afrikanischen Künstlern wie den kongolesischen Malern Chéri Samba und Maître Syms sowie dem mosambikanischen Künstler Gonçalo Mabunda eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her. Darüber hinaus werden zusätzlich Grafiken von Picasso aus der hauseigenen Sammlung zu sehen sein. Einige zeigen den Minotaurus, eine Gestalt aus der antiken griechischen Mythologie, den Picasso stellvertretend für sich selbst benutzt, um sich sowohl mit seinem Künstlerleben als auch mit seinen Beziehungen auf romantischer Ebene und sexuellen Erlebnissen zu beschäftigen.