Grenzgänge der Fotografie

»Von heute an ist die Malerei tot.« Dies soll der Historienmaler Paul Delaroche 1839 angesichts der aufkommenden Daguerreotypie befürchtet haben. Heute wissen wir, dass es anders kam, aber nicht nur hat die Malerei überdauert, sich weiterentwickelt, neue Ausdrucksformen gefunden und ist weit über die Abbildung der Realität hinausgegangen, auch ist die Fotografie ihr in Teilen gefolgt, wenn nicht gar vorangeschritten, hat nicht nur ihre technischen Verfahren, sondern auch das Spektrum ihrer Ausdrucksformen erheblich erweitert, bewegt sich heute ebenso wie die Malerei zwischen Hyperrealismus und Abstraktion, kokettiert mit malerischem Gestus, zeichnerischer Poesie und surrealen Kompositionen. Kurzum, sie lotet Grenzen aus und bereichert unsere Wahrnehmung mit neuen Perspektiven. 

In der Ausstellung Grenzgänge begegnen sich und Euch fünf dieser Grenzgänger, denen dies auf besonderes Weise gelingt. Marta Djourina, Antoine Khôl, Ute Lindner, Tamsjadi & Schmidt sowie Ria Wank zeichnen mit der Kamera und malen mit Licht, rauben der sichtbaren Welt abstrakte Eindrücke und verleihen bloßen Empfindungen eine Gestalt. Sie bilden die Realität nicht ab, sondern erschaffen eine neue.

Grenzgänge
Vernissage: Donnerstag, 06. März 2025, ab 18:00 Uhr
Ausstellung: 07. März bis 19. April 2025
artnow Gallery
Fasanenstraße 42, 10719 Berlin
Weitere Informationen und Viewing Room

Das fotografische Bild ist heute omnipräsent, dringt in jede Sphäre des menschlichen Lebens vor, prägt unsere Wahrnehmung der Welt und doch wissen wir immer weniger, wie weit wir den Bildern trauen können. Taugt ein Foto noch als dokumentarischer Beweis? Zeigt es die Realität oder erschafft es sie durch bloße Behauptung und Manipulation? Können Identitäten noch gegen ihre Abbilder bestehen, die Deutung ihres Bildes steuern? Das private und öffentliche Sein des Menschen, unser Verhältnis zueinander, zur Gesellschaft und zu anderen Communities – alles wird fotografisch erforscht, belegt, sichtbar gemacht, aber auch kreiert, gelenkt, erfunden und verzerrt. Diesem Spannungsfeld widmet sich die Ausstellung The New You-We-Me mit Arbeiten der 16 Künstler:innen Sandra Becker, Maks Dannecker, Siegfried Dengler, Norma Drimmer, Boris Eldagsen, Monika Funke Stern, Simone Kornfeld, Sebastian Kusenberg, Laura Kärki, Carolina Patino Mayer, Corinna Rosteck, Katrin Salentin, Andrea Sunder-Plassmann, Sigi Torinus, Catrin Welcher und Ila Wingen.

The New You-We-Me
Vernissage: Freitag, 14. März 2025, 19:00 Uhr
Galerie Verein Berliner Künstler im Haus der Künstler
Schöneberger Ufer 57, 10785 Berlin
Weitere Informationen