Seine Darstellungen von Männern brachen mit künstlerischen und gesellschaftlichen Normen: Gustave Caillebotte gilt als einer der ungewöhnlichsten Impressionisten. Ab dem 25. Februar widmet ihm das Getty Center in Los Angeles mit Gustave Caillebotte: Painting Men eine große Ausstellung.
Seine Porträts von Männern der hohen Gesellschaft forderten künstlerische und gesellschaftliche Normen heraus: Gustave Caillebotte (1848-1894) zeigte sich als Privatperson in ihren Wohnräumen, die das damalige Publikum mit Weiblichkeit assoziierte. Bis dahin wurden die Männer eher mit neutralen Hintergründen oder am Schreibtisch sitzend abgebildet. Doch Caillebotte brach noch mit weiteren Konventionen: Seine Bilder von Männern der Arbeiterklasse bei Ausübung ihres Berufs sind geprägt von Ehrlichkeit gegenüber den Arbeitsbedingungen und sie individualisieren die Männer, stellen Intimität her. Ebenso sind Caillebottes Bilder von Sportlern von einem verlangendem Blick gekennzeichnet, der für seine Zeit unschicklich war. Stärke und Disziplin, zwei essentielle männliche Eigenschaften des 19. Jahrhunderts, spielen bei Caillebottes Werk eine untergeordnete Rolle. Auch nackte Männer kannte man auf Gemälden, etwa als erhabene Aktstudie. Caillebottes Gemälde eines Mannes beim Bad in seinem Haus aber war höchst unkonventionell, deutete Voyeurismus an und brach mit allen Gewohnheiten des 19. Jahrhunderts. Das Getty Center in Los Angeles würdigt das originelle Œuvre des bei Zeitgenossen umstrittenen Malers vom 25. Februar bis zum 25. Mai in der Ausstellung Gustave Caillebotte: Painting Men.
Gustave Caillebotte wurde in Paris geboren und stammte aus wohlhabendem Hause. Nach einem Jurastudium und dem Militärdienst folgte 1872 eine Italienreise, wobei er hauptsächlich in Neapel von Giuseppe de Nittis beeinflusst wurde. In den folgenden Jahren in Frankreich gab er seine realistische Malweise tendenziell zugunsten des Impressionismus auf, löste sich aber nie vollständig davon. Der finanziell unabhängige Künstler war ein wichtiger Unterstützer und Geldgeber für die Impressionisten: Caillebotte übernahm zentrale Rollen bei der Organisation und der Finanzierung früher Impressionisten-Ausstellungen. Neben seinen ungewöhnlichen Männerdarstellungen ist der Maler auch für innovative Straßenszenen mit neuen Perspektiven bekannt, sein Schaffen umfasst fast 500 Gemälde. Im Jahr 1894 starb Caillebotte mit 45 Jahren, vermutlich an einem Schlaganfall.
In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.
