Im Interview

Neuer Fine Art Print von Eveline Stauffer

Mit ihren minimalistischen Gemälden gelingt es der Künstlerin Eveline Stauffer, die Ausdrucksstärke von maximal reduzierten Formen festzuhalten. Zur Veröffentlichung ihres neuen limitierten Fine Art Prints der Arbeit Light blue light in the south haben wir die Künstlerin interviewt.

24. February 2025
Eveline Stauffer, Light blue light in the south
Von der Künstlerin zur Verfügung gestellt.
Eveline Stauffer, Light blue light in the south

Minimalistische Kunst, die überrascht: Die markanten, mit einfachen Formen kreierten Gemälde von Eveline Stauffer erzeugen eine große Sogwirkung. Die Bilder wirken wie spontane Kompositionen, doch stehen sie am Ende langer kreativer Prozesse, in denen die Künstlerin mit perfektionistischer Hingabe Form- und Farbnuancen austariert, damit sich ihre gesamte Ausdruckskraft entfalten kann. Dabei erkundet Stauffer, fasziniert von den unendlichen Kombinationsmöglichkeiten, das Potential einer Form seriell, indem sie sich ihr in unterschiedlichen Farben annähert. Stauffers Kunstwerke haben bereits etliche internationale Sammler begeistert.

Stauffers Gemälde sind oft von natürlichen Formen inspiriert. Sie entstehen im Atelier der Künstlerin, das sich in der ehemaligen Schalterhalle des Bahnhofs Hindelbank in der Nähe von Bern befindet. Von einigen ihrer Bilder fertigt Stauffer signierte Fine Art Prints in limitierter Stückzahl an. Kürzlich erschien eine Edition von Light blue light in the south. Zu diesem Anlass haben wir mit der Künstlerin, die am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt, über ihre Arbeit und den neuen Fine Art Print gesprochen:

 

Sehr geehrte Frau Stauffer, Ihre stark reduzierten Kunstwerke weisen einen hohen Wiedererkennungswert auf. Wie haben Sie zu Ihrer eigenen Formensprache gefunden?

Diese Frage wird mir oft gestellt und ist nicht ganz einfach zu beantworten. Heute denke ich, das Wichtigste war stets, dass ich auf meine innere Stimme hörte. Unabhängig davon, wo man gerade mit seiner künstlerischen Entwicklung steht, denn diese verändert sich laufend. Wenn man auf seine innere Stimme hört, findet man besser heraus, was zu einem gehört und was nicht. Und irgendwann entwickelt sich mehr und mehr das ganz Eigene und man lernt darauf zu vertrauen.

Spannend in dieser Sache finde ich, dass wir als Kinder den Zugang zu dieser eigenen Handschrift, der eigenen unverwechselbaren Formensprache haben, sie uns aber mit dem Erwachsenenwerden irgendwie abhandenkommt.

Viele ihrer Werke sind Teil einer Serie. Wie hat sich die Serie, zu der Light blue light in the south gehört, entwickelt?

Die Serie Light startete ich bereits vor mehreren Jahren, in 2011. Wie wahrscheinlich die meisten Menschen bin auch ich immer wieder davon fasziniert, wie Sonnenlicht abends auf einen wirken kann. Auf mich hat es eine unglaubliche Anziehungskraft. Diese Sanftheit und Ruhe, die sich über eine Landschaft oder Stadt zieht, wenn sich die Sonne dem Abend nähert. Irgendwann dünkte mich, dass sich das Licht stets verändert; von Ort zu Ort. Von Süden bis in den Norden. Und da wollte ich für dieses Phänomen eine Abstraktion kreieren. Sozusagen eine einfache Formensprache für das sich stets verändernde abendliche Sonnenlicht. In all seinen verschiedenen Farbnuancen.

So funktionieren bei mir Serien. Ich habe ein Thema, welchem ich eine eigene Formensprache geben möchte. Das Kreieren dieser Form dauert oft viele Monate, manchmal entwickelt sich die Serie sogar über Jahre hinweg, wie Light, zu welcher auch der Fine Art Print Light blue light in the south gehört. Damit ich die Formen selbst noch intensiver erleben kann, wiederhole ich sie sehr gerne in mehrfacher Ausführung in verschiedenen Farben. Es gibt also Serien, die bestehen aus über 30 Bildern, andere sind in zwei- oder dreifacher Ausführung vorhanden.

Wie ist speziell die Arbeit Light blue light in the south entstanden? War es ein frühes Werk innerhalb der Serie?

Light blue light in the south gehört wie schon erwähnt zur Serie Light. Es war eines der früheren Werke der Serie. Das Originalwerk entstand im Jahr 2015. Ein wunderschöner Ort im Norden Italiens gab mir die Inspiration zu diesem Bild. Dort entpuppte sich das abendliche Sonnenlicht in diesen Farben.

Welche Faktoren beeinflussen allgemein Ihren Auswahlprozess, wenn Sie einen neue Print-Edition planen?

Das ist jeweils verschieden, da gibt es unterschiedliche Gründe.

Einerseits sollte der Druck in meine Fine Art Print Serie passen. Da habe ich so meine eigene »Formel«, die schwierig zu erklären ist. Oder weil ich das Originalbild bereits verkauft habe und es selber vermisse, das Bild anzuschauen. So habe ich wenigstens noch eine »Kopie«. Oder (wie im Fall von Light blue light in the south): Da gab es mehrere Interessenten für das Originalbild. Und da ich ja nur ein Original verkaufen kann, macht der Druck seinen Sinn.

Wie lief dieser Prozess bei Light blue light in the south ab?

Bevor das Originalwerk zu seinem Besitzer ging, wurde es professionell fotografiert. Danach wird es beim Drucker so bearbeitet, dass es mit einem speziellen, hochauflösenden Drucker gedruckt werden kann. Das Druckverfahren bezeichnet sich als Giclée Fine Art Print. Die Drucke werden auf das gleiche Papier gedruckt wie das Originalwerk, in meinem Fall auf 330 gm Hahnemühle Papier.

Zuerst werden Probedrucke gemacht, sodass der Druck mit den Farben des Originalwerkes abgestimmt werden kann. Auch bei einer professionellen Studiofotografie des Bildes gibt es kleine Farbabweichungen. Das entpuppt sich oft als die größte Herausforderung des ganzen Prozesses. Bis die Farben absolut identisch mit dem Originalbild sind, benötigt es manchmal mehrere Probedrucke. Und einen sehr guten Drucker, der seine Maschine versteht und auch kleinere Farbveränderungen an der Maschine machen kann. Ich arbeite nun schon länger mit derselben Druckerei zusammen, was die ganze Arbeit vereinfacht, weil die Abläufe im ganzen Prozess mittlerweile allen vertraut sind.

Sind die Bilder gedruckt, werden sie bei mir im Atelier signiert und datiert und anschließend in säurefreiem Papier flach gelagert. Wird eines verkauft, kommt es in eine Kartonrolle und wird für den Versand vorbereitet. Die Auflagen sind immer limitiert, in einer Edition von 30 oder 50 Stück. Sind alle Bilder einer Edition verkauft, wird es keine mehr davon geben.

 

Vielen Dank für das Interview.

Bestellungen direkt bei info@evelinestauffer.ch

Giclée Kunstdruck in limitierter Auflage von 30 Stück, auf Hahnemühle Papier, 330 gm.
Papiergröße ohne Rahmen 90 cm x 91 cm.
Mit Bleistift signiert und datiert. Enthält ein Echtheitszertifikat.

sFr. 720.– /  € 760.– / $ 800.–

Verpackt in säurefreiem Papier und stabilen Kartonrollen.
Preise für Verpackung und Versand (versichert), exklusiv Zollkosten bei internationalem Versand.
Schweiz, sFr. 38.– / Europa, € 55.– / USA, Asien $ 72.– / Südamerika $ 77.–Art.Salon

Eveline Stauffer, Light blue light in the south
Von der Künstlerin zur Verfügung gestellt.
Eveline Stauffer, Light blue light in the south
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