Ende der 1970er-Jahre reiste Shirin Neshat als junge Frau zum Kunststudium in die USA. In ihrer Heimat führte die islamische Revolution zum Ende der Monarchie, der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran verhinderte eine Rückkehr Neshats. Erst 1990 besuchte sie den Iran und fand eine neue Gesellschaft vor, die vor allem für Frauen einschränkend war. Unter diesen Eindrücken schuf Neshat ihre ersten Fotografien, großformatige Schwarz-Weiß-Porträts muslimischer Frauen, in denen Gewalt und Poesie kontrastiert werden.
Pinakothek der Moderne in München zeigt Fotografien von Shirin Neshat
Shirin Neshat, eine der bekanntesten zeitgenössischen Künstlerinnen aus dem Iran, lebt seit über 40 Jahren in den USA. In »Living in One Land, Dreaming in Another« sind ab dem 26. November 2021 ihre identitätssuchenden Fotografien zu sehen, die Einflüsse beider Neshats Leben prägender Kulturen miteinander verbinden.
Jüngste Auktionsergebnisse von Neshat
Die Pinakothek der Moderne zeigt nun aktuelle Arbeiten Neshats aus der fotografischen Serie »Land of Dreams« (2019). Menschen zwischen Selbstbewusstsein und Fragilität, den Betrachter anschauend, auf der Suche nach Herkunft und Identität. Auch hier vereint Neshat persische Kalligrafie mit westlicher Porträtkunst, nimmt aber erstmalig auch Videoarbeiten in ihr Œuvre mit auf. Neshat eindringliche Arbeiten über die Intensität und Vielfalt menschlicher Erfahrungen können noch bis zum 24. April 2022 besichtigt werden.
Dive deeper into the art world
Modernismus im Stillen
In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Vom Land getragen – auf der Suche nach Heimat
Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.