Zwei große Einzelausstellungen im Bundesstaat Ohio, die als Fortführung und Ergänzung ihrer Präsentation auf der Biennale von Venedig konzipiert sind: Von April bis Oktober 2024 konnte man ihm Palazzo Soranzo Van Axel die Schau Shahzia Sikander: Collective Behavior besuchen. Ab dem 14. Februar sind die darauf aufbauenden, gleichnamigen Ausstellungen im Cleveland Museum of Art und im Cincinnati Art Museum zu sehen. Beide Häuser zeigen repräsentativ anhand von jeweils rund 40 Exponaten aus den letzten 35 Jahren die wichtigsten Themen und Fragestellungen der Künstlerin auf. Die Schauen sind dabei nicht chronologisch, sondern konzeptuell nach Schwerpunkten aufgebaut. Die Auswahl der Exponate richtete sich auch an der Museen, in Cleveland beispielsweise wurde sie von der renommierten Sammlung südasiatischer Kunst der Institution beeinflusst. In Cincinnati endet die Ausstellung am 04. Mai, in Cleveland am 08. Juni.
Die pakistanische Künstlerin Sikander (*1969), die seit 1993 in den USA und aktuell in New York City lebt, arbeitet in einer Vielzahl künstlerischer Medien, unter anderem Malerei, Druckgrafik, Animation, Installation und Performance. In den 1990ern wurde Sikander vor allem für ihre revolutionäre Herangehensweise an zentralasiatische Miniaturmalerei bekannt, die heute Neo-Miniatur genannt wird. In detailreichen Arbeiten, die Sikanders Ausbildung als Miniaturmalerin spürbar machen, befassen sich mit Genderidentitäten, Rassismus und Kolonialgeschichte. Traditionelle Motive verbinden sich mit zeitgenössischen Innovationen zu einzigartigen Kunstwerken. Im Jahr 2006 wurde Sikander die begehrte MacArthur Fellowship verliehen. Seit 2017 ist Sikander auch als Bildhauerin tätig, wobei sie zeitgenössische mit traditionellen europäischen wie indischen Ausdrucksformen kombiniert.