New York: Ayoung Kim im MoMA PS1

»Delivery Dancer Codex«

Die aufsehenerregenden Werke der Südkoreanerin Ayoung Kim sind nun in New York zu sehen: Das MoMA PS1 präsentiert erstmals alle drei Arbeiten ihrer digitalen Trilogie Delivery Dancer gemeinsam. Zugleich ist es die US-Premiere der Werke. Die Ausstellung eröffnet am 06. November.

06. November 2025
Ayoung Kim. Delivery Dancer’s Sphere. 2022
Ayoung Kim. Delivery Dancer’s Sphere. 2022. Single-channel video. 25 minutes. Courtesy the artist and Gallery Hyundai

In den letzten Jahren gehörte die südkoreanische Künstlerin Ayoung Kim (*1979) zu den vielbeachteten Stimmen der digitalen Kunst: Mithilfe von KI und Videospiel-Engines entwickelte sie ein urbanes Labyrinth, angelehnt an die Stadt Seoul, für ihre Videoinstallationen der Trilogie Delivery Dancer. Ihre spekulativen Erzählungen werfen Fragen zur Realität angesichts moderner Technologien und den Herausforderungen in kapitalistischen Systemen, aber auch zu Zugehörigkeit und Queerness auf. Erstmals ist in der Ausstellung Delivery Dancer Codex im MoMA PS1 in New York die Trilogie an einem Ort zu sehen: Delivery Dancer’s Sphere (2022), Delivery Dancer’s Arc: 0° Receiver (2024) und Delivery Dancer’s Arc: Inverse (2024) sind monumentale Videoinstallationen, die Motivationen zur Selbstoptimierung im Kapitalismus kritisieren. Die Ausstellung läuft vom 06. November 2025 bis zum 16. März 2026.

Die Idee zu Delivery Dancer (2022) entstand während der Corona-Pandemie: Während des Lockdowns war die in Seoul lebende Künstlerin Kim wie viele andere Menschen auch auf Lieferdienste angewiesen. Die Fahrer, die zu der Zeit zu den mobilsten Menschen gehörten, faszinierten Kim und so begleitete sie eine Lieferfahrerin auf ihrem Motorrad, um für ihr neues Projekt zu recherchieren. In Delivery Dancer fährt die Lieferfahrerin Ernst Mo mit ihrer Doppelgängerin En Storm mit ihrem Motorrad durch ein futuristisches Seoul, von Auftrag zu Auftrag. Dabei verliert sie sich in einem algorithmischen Labyrinth aus fiktiven Universen, die eigenen Gesetzen von Raum und Zeit unterliegen.

Im Februar 2025 erhielt Kim den LG Guggenheim Award, der mit 100.000 USD dotiert ist und Kunstschaffenden für bahnbrechende Leistungen in technologiebasierter Kunst überreicht wird. Die Künstlerin hat bereits 2015 auf der Biennale von Venedig ausgestellt und zeigte dieses Jahr ihre Arbeit in der Schau MACHINE LOVE des Mori Art Museum in Tokio sowie in der Einzelausstellung Many Worlds Over im Hamburger Bahnhof in Berlin.Art.Salon

Ayoung Kim. Delivery Dancer’s Arc: Inverse. 2024. Installation view, ACC Future Prize 2024
Ayoung Kim. Delivery Dancer’s Arc: Inverse. 2024. Installation view, ACC Future Prize 2024. Courtesy the artist and ACC
Portrait of Ayoung Kim
Portrait of Ayoung Kim. Courtesy the artist and Gallery Hyundai. Photo: Kanghyuk (snakepool)

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New York: Helene Schjerfbeck im Metropolitan Museum of Art

In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.

05. December 2025
Australien: Fremantle Biennale mit Raki Nikahetiya

Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.

03. December 2025