Das Art Institute in Chicago versammelt ab dem 11. Februar an die 100 Werke von Lygia Papes (1927 – 2004). Die brasilianische Künstlerin zelebrierte in den 1950er und -60er Jahren die Blüte ihrer künstlerischen Laufbahn. Aus ihrer sogenannten »reifen Phase« stammen auch die Farbholzschnitte, die das Art Institute in der gleichnamigen Schau präsentiert: die Tecelares. Papes kreierte den Begriff selbst und taufte ihre Arbeiten erst ab den 1970er Jahren auf diesen Namen. Er lässt sich frei mit »Weben« übersetzen und lehnt damit zugleich an Papes einzigartige, handwerkliche Herangehensweise wie auch an den Einfluss internationaler Modernisten an. Das Highlight der Ausstellung: Einige der Exponate treten seit ihrer Entstehung zum ersten Mal wieder vor ein öffentliches Publikum. Zu sehen gibt es sie bis zum 5. Juni.
Lygia Papes gilt als Schlüsselfigur in der Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Brasilien sowie als Mitbegründerin der Neokonkreten Bewegung. Mitte des 20. Jahrhunderts erforschte sie neue visuelle Sprachen und diverse Medien. Ihre Bemühungen resümierte sie in Malerei, Performance, Druckgrafik und Skulptur. Papes Stil zeichnet sich durch überlagernde geometrische und lineare Elemente aus, die teils an das Aufeinandertreffen von atomaren Partikeln, rudimentären Stadtplänen oder Dias mikroskopischer Präparate erinnern.